Der Coach von Fetihspor Kaltenkirchen vermisst Fair Play

Norderstedt. Björn Dreyer, der Trainer der Kreisliga-Fußballer von Fetihspor Kaltenkirchen, wollte sich nicht lange mit der 0:1-Niederlage gegen den SV Todesfelde II und dem Abrutschen auf den dritten Tabellenplatz hinter dem TSV Nahe und der SG Bornhöved-Trappenkamp aufhalten. Vielmehr klagte er über eine aus seiner Sicht erschreckende Entwicklung und redete sich den Ärger von der Seele.

"Mir geht es nicht darum, ob wir hätten gewinnen müssen. In den letzten vier, fünf Wochen habe ich das Gefühl, dass wir auch gegen die Schiedsrichter spielen. Meine Jungs werden nur getreten, kriegen aber Gelbe Karten, wenn sie sich beschweren. Das hat mit Fair Play nichts mehr zu tun. Ich habe das unterschätzt - uns will offenbar keiner oben sehen!"

Sein Vorwurf: Fetihspor wird regelmäßig aufgrund des Rufs als "Türken-Team" benachteiligt - zudem würden sich die Referees aus dem Kreis Segeberg vor dem früheren Bundesliga-Profi Dreyer profilieren wollen. Der Coach fürchtet dabei, dass seine Schützlinge angesichts der wöchentlichen Aufregung um mangelnde Gleichberechtigung langsam die Lust verlieren. "Ich kann damit leben, aber für meine Spieler tut es mir leid. Sie gehen oft gefrustet nach Hause, weil sie so schlecht behandelt werden. In der Kreisliga geht es um Spaß, doch wir werden bestraft."

Für eine Bestrafung der ganz anderen Art war Jendrik Weers vom SV Sülfeld im Auswärtspunktspiel beim Großenasper SV zuständig. Sein Siegtreffer zum 2:1 in der 87. Minute hatte nämlich eine Vorgeschichte: Nachdem Großenaspes Tobias Mahlstedt mit gestreckten Bein gegen den Sülfelder Keeper Florian Weers eingestiegen war und diesen im Gesicht verletzt hatte, musste SVS-Trainer Claus Lüdemann den blutenden Torhüter vom Platz nehmen und Feldspieler Nico Werner zwischen die Pfosten stellen. Da war es für Jendrik offenbar eine Frage der Familienehre, seinen Bruder zu rächen...

Ganz andere Sorgen hat momentan Klaus-Dieter Koch, der Trainer des TuS StuSie. Er beklagt Woche für Woche die eklatante Abschluss-Schwäche seiner Spieler.

"In der Defensive haben wir uns zwar stabilisiert", so der Coach, "aber im Angriff fehlt meiner Mannschaft die Durchschlagskraft." Jüngster Beleg für diese These war die 0:2 (0:0)-Heimniederlage gegen die SG Bornhöved-Trappenkamp. Kochs Schlussfolgerung: "Der Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga Segeberg wird für uns wie schon in der vergangenen Saison eine ganz enge Nummer."