Regionalliga-Basketballteams des SCN gewinnen Heimspiele gegen ASV Berlin und MTV Bad Bevensen Lüneburg

Norderstedt. Der Teamname, den sich die Basketball-Frauenmannschaft des 1. SC Norderstedt vor vielen Jahren zugelegt hat, ist perfekt gewählt: Seals (Seehunde) sind klein und flink, erscheinen auf den ersten Blick harmlos. Sie entpuppen sich aber als hartnäckige und geschickte Räuber, wenn sie in ihrem Lebensraum, dem Meer, auf Beutezug gehen.

In übertragenem Sinn treffen all diese Attribute auch auf die SCN-Spielerinnen zu. Sie werden gern unterschätzt, stellen den körperlich kleinsten Kader in der 1. Regionalliga, haben aber ein großes Kämpferherz und schnappen erbarmungslos zu, wenn sich die Gelegenheit zum Sieg bietet.

Sarah Gampe führt die Seals zum 56:42-Erfolg gegen ASV Berlin

Jüngstes Beispiel: Der 56:42 (12:12/21:26/35:33)-Heimerfolg gegen den ASV Moabit CS Forma Teamsport Berlin zum Auftakt der Punktrunde 2010/2011. Fast drei Viertel lang lief bei den Gastgeberinnen nicht viel zusammen, zwischenzeitlich lag die Mannschaft von Trainer Marco Prey sogar mit neun Punkten zurück. Doch dann zog sich die Crew am eigenen Schopf aus dem Sumpf und setzte sich letztendlich sogar noch souverän durch.

"Angesichts einiger Zwischenstände mag das zwar komisch klingen, aber ich hatte eigentlich nie das Gefühl, dass wir die Partie verlieren könnten", sagte Sarah Gampe, die in der zweiten Halbzeit mächtig aufdrehte und mit 18 Punkten die erfolgreichste Werferin der Seals war. Für die Anlaufschwierigkeiten hatte sie eine einfache Erklärung: "Wir können im Training nur ganz selten fünf gegen fünf spielen. Deshalb ist es kein Wunder, dass uns zunächst die Abstimmung gefehlt hat."

Trainer Marco Prey hat ein neues Offensiv-Konzept entwickelt

Erschwerend kommt hinzu, dass dem Team mit Vera Thiemann und Manuela de Vries zwei Leistungsträgerinnen der vergangenen Jahre nicht mehr zur Verfügung stehen. Coach Prey war deshalb gezwungen, in der Vorbereitungsphase ein neues Offensiv-Konzept einzustudieren. Der Haken: Die Varianten funktionierten nicht wie erhofft und wurden deshalb nur drei Wochen vor dem Saisonstart noch einmal deutlich modifiziert.

Ein grundsätzliches Problem lässt sich auf dem Taktik-Board allerdings nicht lösen. "Wir erzielen einfach nicht genügend Punkte", sagte Marco Prey. Dabei hatten seine Spielerinnen auch schon in den ersten drei Vierteln gegen den ASV Berlin zahlreiche klare Wurfchancen, die sie allerdings nur selten nutzten. So blieb es bei lediglich drei "Dreiern" von Inga Fuhrmann, Melanie Koppel und Sarah Gampe - das kann und muss besser werden, wenn der 1. SC Norderstedt im Abstiegskampf der 1. Regionalliga bestehen will.

Den Klassenerhalt möchte in dieser Saison auch die als Meister der Oberliga Schleswig-Holstein in die 2. Regionalliga Nord aufgestiegene SCN-Männermannschaft realisieren. Sollten die Snipers genau wie die Seals ihrem Teamnamen Ehre machen, könnte dies durchaus klappen.

Snipers setzen sich mit 77:67 gegen das Team Heide durch

Im Auftaktmatch gegen den MTV Bad Bevensen Lüneburg, das so genannte Team Heide, zeigten die Scharfschützen phasenweise gute Ansätze und setzten sich trotz einiger Schwächephasen mit 77:67 (19:11/33:27/59:50) durch.

"Das ist für uns ein sehr erfreuliches Ergebnis", sagte Mannschaftssprecher Michael Virus, "wir haben die wichtige Erkenntnis gewonnen, dass wir als Aufsteiger in der neuen Spielklasse gut mithalten können."

Mit Rene Große (15 Zähler), Dennis Hamann (13), Neuzugang Herwig Willke (12) und Oliver Rudolf (10) punkteten gleich vier Akteure zweistellig.