1058 Aktive kamen zum Dreikampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen, der erstmals auf dem Gelände am Norderstedter Stadtparksee stattfand

Norderstedt. Kai Jörg Evers, seines Zeichens Chef der Landesgartenschau 2011 und somit gewissermaßen Hausherr beim 4. Norderstedter TriBühne-Triathlon, stellte fest: "An einigen Stellen merkt man schon noch, dass das Gelände rund um den Stadtparksee Baustelle ist." Dann aber geriet der 44 Jahre alte Triathlet schnell ins Schwärmen. "Vor allem die Laufstrecke ist ein Traum. Man hat einen tollen Blick aufs Wasser", so Evers, der für den Volkstriathlon 1:21 Stunden benötigte.

Einige Schotterpassagen statt durchgehend geteertem Weg, Flatterbänder, Bauzäune und Staub schreckten aber niemanden ernsthaft ab. Mit der Rekordteilnehmerzahl von 1058 Starterinnen und Startern war der Triathlon ausgebucht. Und nach der Veranstaltung, die in Schüler-, Jugend-, Volks- und Sprinttriathlons sowie dem olympischen Wettbewerb und Staffeln unterteilt war, gab es fast durchgehend positive Kommentare.

"Auf der Radstrecke war es ein bisschen windig, aber ansonsten war alles super. Es hat Spaß gemacht", sagte der Sieger des olympischen Triathlons, Nils Goerke aus Hamburg. Der 36 Jahre alte Profi nutzte die Norderstedter Veranstaltung als Generalprobe für den berühmtesten Triathlon der Welt, den Ironman, der in fünf Wochen auf Hawaii ausgetragen wird. Dort will sich Goerke einen Platz unter den weltbesten 20 Athleten erkämpfen.

Während der Routinier im Ziel noch locker plaudern konnte, war die Frauensiegerin, Colett Rampf vom Sportinternat Potsdam, ziemlich erschöpft. "Das war mein erster olympische Triathlon", sagte die 19 Jahre alte Brandenburgerin. Während die "Olympioniken" mit 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 000 Meter Laufen die längste Distanz bewältigen mussten, hatten die Staffeln sowie die Sprint- und Volkstriathleten "nur" ein Drittel der Strecke zu absolvieren.

Dass es bei der Premiere auf dem Gelände der Landesgartenschau einige Anlaufschwierigkeiten gab, überraschte Organisatorin Dagmar Buschbeck nicht. "Wir werden die Dinge, die nicht optimal waren, aufnehmen und beim nächsten Mal dann hoffentlich besser machen." Die enorme Teilnehmerzahl bedeutete für das Team der ausrichtenden Startgemeinschaft Wasserratten Dauerstress. Dagmar Buschbeck: "Aus organisatorischer Sicht hat aber alles geklappt, wir haben super zusammengearbeitet." Ihr besonderer Dank galt den Hauptsponsoren TriBühne, Arriba, Lüdemann und Sens, Hamburg Airport sowie den zahlreichen kleineren und größeren Unterstützern, ohne die eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht möglich wäre.

Logistisch war der 4. Tribühne-Triathlon für die rund 200 Helferinnen und Helfer eine große Herausforderung. "Als der Triathlon noch im 50-Meter-Außenbecken des Arriba-Erlebnisbades gestartet wurde, waren die Schwimmer der limitierende Faktor, da auf den sechs Bahnen nur 48 Aktive gleichzeitig ins Rennen geschickt werden konnten. Das ist im See anders. Da können alle gleichzeitig losschwimmen", sagte Dagmar Buschbeck.

Dafür gibt es nun ein anderes Problem: "Bei 1000 Teilnehmern wird es mit den Fahrrädern eng." Dafür war der Untergrund weich: In der Wechselzone wurden insgesamt 1000 Meter Teppich ausgelegt, damit die Aktiven ihre Sportgeräte nicht über Sand und Steine zu schieben brauchten.

60 Mitglieder der DLRG Norderstedt sorgten für die Sicherheit und Absperrung auf der Strecke und waren zusammen mit Ärztin Simona Günther für die medizinische Versorgung zuständig. "Am häufigsten mussten wir uns um Schürfwunden, Unterkühlung oder Kreislaufprobleme kümmern", so die Medizinerin.

Dass der TriBühne-Triathlon, der nach dem Tod des früheren Vorsitzenden der Startgemeinschaft Wasserratten und Gründers der Triathlonsparte, Detlef Maerker, ins Leben gerufen wurde, mittlerweile so beliebt ist, hat einen einfachen Grund. Die Mischung aus leistungsorientierten Aktiven, Hobbysportlern und den 70 Firmen-, Familien- und Mixedstaffeln macht das besondere Flair der Veranstaltung aus. "Da legen wir auch großen Wert drauf", so Dagmar Buschbeck.

Ob und wie der Triathlon im Jahr 2011 stattfinden wird, ist allerdings noch nicht klar. "Wir werden uns mit dem Team der Landesgartenschau zusammensetzen und sehen, ob das Ganze dann auch logistisch machbar ist", sagte Dagmar Buschbeck.