Carina Witthöft und Nikolay Soloviev gewinnen 8. Norderstedt Open vor großer Kulisse

Norderstedt. Das Glück ist mit den Tüchtigen. Die Finals der Damen und Herren bei den 8. Norderstedt Open des TC Garstedt sind beendet, nur auf Court Nummer fünf beharken sich Jessica Homberg (THC Horn Hamm) und Vivienne Kulicke (SV Halstenbek-Rellingen) mit den letzten Ballwechseln im fast dreistündigen Endspiel der Damen-Nebenrunde, das Homberg mit 4:6, 7:6, 6:1 gewinnt. Turnierorganisator Achim Christesen überreicht an Damen-Champion Carina Witthöft (Der Club an der Alster) sowie Publikumsliebling Nikolay Soloviev (Spielvereinigung Blankenese) die Siegerpokale der Hauptrunden. Und erst jetzt öffnet der Himmel über der Ochsenzoller Straße seine Schleusen und schickt einen kräftigen Regenschauer herunter.

"Wir hatten in diesem Jahr enormes Glück mit den Norderstedt Open", sagte Achim Christesen, "nur wenige Partien mussten in die Halle verlegt werden, die Verhältnisse für Zuschauer und Spieler waren ideal - nicht zu heiß und nicht zu kalt." Die optimalen Bedingungen schlugen sich auch auf die Stimmung in den Matches nieder. "In 159 Begegnungen gab es nur sechs Schiedsrichterentscheide. Ansonsten haben sich alle Akteure immer untereinander geeinigt", sagte Christesen, der über den notwendigen Oberschiedsrichterschein verfügt.

Keine großen Diskussionen gab es beim etwas überraschenden Erfolg der Damensiegerin Carina Witthöft. Das aufstrebende Tennistalent hatte sich durch vier glatte Zweisatzerfolge ins Endspiel gegen Turnierfavoritin Lydia Steinbach, die Nummer 22 der deutschen Damenrangliste, gespielt. Doch ohne Respekt und mit viel Dynamik sicherte sich die 15 Ranglistenplätze unter der Spielertrainerin des TC Rot-Weiss Wahlstedt angesiedelte Hamburgerin den ersten Satz mit 6:1.

"Dann hat Lydia aber gut reagiert und mich mehr auf der Vorhand angespielt. Damit kam ich nicht klar", begründete die Gewinnerin der Norderstedt Open, warum sie den zweiten Durchgang mit 3:6 abgab. "Aber im dritten Satz habe ich druckvoller gespielt und das Match umgebogen."

Witthöfts Lohn: 450 Euro Prämie und viel Selbstvertrauen für das Future Wahlstedt. Beim mit 10 000 US-Dollar dotierten ITF-Turnier greift die 15-Jährige heute im Hauptfeld ins Geschehen ein. "Ich bin gespannt, wie lange wir Carina noch für die Norderstedt Open begeistern können", so Achim Christesen, "sie war schon als U-11-Juniorin bei uns zu Gast. Ich sehe eine tolle Entwicklung, sie spielt bald international."

Ein gern gesehener Stammgast ist auch Nikolay Soloviev, der sein Endspiel gegen Marco Kirschner (DTV Hannover) mit 6:2, 6:2 gewann. Der 24 Jahre alte Russe sicherte sich zum dritten Mal den Pokal für Platz eins und strich zudem 600 Euro Siegprämie ein. "Die Norderstedt Open sind sehr gut organisiert, ich mag die Atmosphäre bei diesem Turnier", sagte der Herrensieger, der in Schnelsen wohnt, "ich werde 2011 gerne versuchen, zum vierten Mal hintereinander zu gewinnen."

Dann ja möglicherweise wieder unter dem Jubel von rund 100 Tennisfans, die sich diesmal die Endspiele anschauten. "Der Besuch war enorm, wir hatten an jedem der vier Turniertage 200 Zuschauer", sagte Christesen, "dabei machen wir keine Werbung und haben kein Rahmenprogramm. Wir bieten hier jedem Spieler drei Matches. Punkt. Das ist halt Tennis pur."