Kurioser geht es kaum.

Norderstedt. Bei der BSG Stadtwerke Norderstedt ist die 20 Jahre alte Dänin Stine Nielsen in der zweiten Luftgewehr-Mannschaft gemeldet; zuletzt war sie für den Klub vor zehn Monaten in der Landesliga Hamburg im Einsatz und steuerte 384 Ringe zum 5:0-Sieg über den SV Nenndorf bei.

Doch bei der Weltmeisterschaft der Sportschützen in München schießt die Dänin aus Nyborg auf der Insel Fünen in einer ganz anderen Dimension. Nach einem bereits beachtlichen fünften Platz in der Luftgewehr-Konkurrenz der Juniorinnen gelang Nielsen in ihrer zweiten Disziplin nun der große Coup: Mit 587 Ringen wurde sie Weltmeisterin der Juniorinnen im Drei-Stellungs-Kampf mit dem Kleinkaliber-Gewehr.

"Eine sensationelle Leistung. Stine hat unglaubliche Nervenstärke bewiesen", sagte BSG-Sportwart Jürgen Schumacher, der per Internet live jeden Schuss der Dänin verfolgt hatte, "Stine ist zurecht die Königin der Nachwuchsschützinnen geworden."

Mit allen 100 möglichen Ringen sorgte sie im ersten Durchgang des Liegendschießens für Furore, musste dann aber nach einer 97 sieben Konkurrentinnen an sich vorbeiziehen lassen. Beim Stehendschießen stellte Nielsen die Weichen auf Gold. Mit 195 Ringen (99 und 96) lieferte sie das zweitbeste Ergebnis der 70 Starterinnen ab und schob sich mit 392 Ringen auf Position zwei hinter Sarah Scherer (USA/394).

Die Entscheidung fiel im knieenden Anschlag. Erneut lieferte Stine Nielsen mit 195 Ringen die zweitbeste Leistung aller Schützinnen ab. Doch diesmal zeigte Scherer Nerven und musste mit einer 191 die junge Dänin an sich vorbeiziehen lassen. 587 Ringe bedeuteten in der Endabrechnung Platz eins vor Sarah Scherer (585) und der Schwedin Elin Karlsson (582).