Der 22-Jährige ist Hoffnungsträger beim SV Henstedt-Ulzburg

Henstedt-Ulzburg. Wenn man mit 15 das Elternhaus verlässt, lernt man sehr schnell, auf eigenen Füßen zu stehen. Fußballer Torsten Lemke, Neuzugang beim Schleswig-Holstein-Liga Klub SV Henstedt-Ulzburg, musste 2003 nicht lange überlegen, als Hansa Rostock ihn aus Greifswald ins Jugend-Internat holte. Die Hansestädter parkten den Gymnasiasten zunächst ein Jahr lang in der B-Jugend des FSV Bentwisch, um ihm Spielpraxis zu gewähren. Dann rückte der Mittelfeld-Allrounder ins A-Junioren-Bundesligateam der Rostocker auf.

Inzwischen ist er 22 Jahre alt und gilt als großer Hoffnungsträger beim SVHU. Torsten Lemke, der Anfang August in Hamburg eine Lehre zum Immobilienkaufmann begonnen hat, ist bei seinem neuen Klub schnell heimisch geworden. "Er wird schon bald einer der Führungsspieler im Team sein", prophezeien die Trainings-Kiebitze am Spielfeldrand.

Der Ball ist Lemkes Freund. Das sieht man schon nach wenigen Augenblicken. Und der junge Mann aus Mecklenburg-Vorpommern gehört ganz bestimmt nicht zu der Sorte Spieler, die für mehr Geld auch schneller laufen. "Ich fühle mich in meiner neuen Mannschaft wohl, das ist für mich wichtig. Die berufliche Perspektive, bei der der SV Henstedt-Ulzburg geholfen hat, und die Chance, dass sich mich in einem erstklassigen Umfeld für höhere Aufgaben kann, sind die Beweggründe meinen Wechsel", sagte er.

Torsten Lemke, der vor kurzem eine Wohnung im Hamburg bezogen hat, konnte beim Greifswalder SV 04 zwei Jahre Oberliga-Erfahrung sammeln und ist damit fast schon einer der Routiniers im blutjungen SVHU-Team: "Unsere Mannschaft ist zwar noch recht unerfahren, hat aber riesiges Potenzial."

Einen Vergleich zwischen der Oberliga Nordost und der Schleswig-Holstein-Liga mag Lemke nicht ziehen. "Hansa Rostock, Energie Cottbus, Hertha BSC, Union Berlin oder Tükiyemspor - das waren schon klangvolle Namen. Aber wir treten ja immerhin auch gegen Holstein Kiel II, den VfR Neumünster oder den VfB Lübeck II an. Und in Schleswig-Holstein muss man zu Auswärtsspielen höchstens eineinhalb Stunden fahren. Da hatten wir mit Greifswald ganz andere Touren."

Trainer Jens Martens ist mit dem talentierten Neuzugang sehr zufrieden: "Da haben wir einen guten Jungen bekommen. Er ist technisch versiert, taktisch diszipliniert, aggressiv und durchsetzungsstark."