Der SV Henstedt-Ulzburg empfängt zum Start der Schleswig-Holstein-Liga am 7. August den SV Todesfelde

Norderstedt. Die Vorfreude steht Jens Martens, dem Trainer der Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg, ins Gesicht geschrieben, wenn er vom Punktspielauftakt spricht. Die Spielplangestalter bescherten dem Vorjahresfünften zum Start am Sonnabend, 7. August, als ersten Gegner den Aufsteiger SV Todesfelde - gleich zu Saisonbeginn steigt also das mit Spannung erwartete Prestigeduell der beiden Kreisrivalen.

Schon vor sechs Monaten hat der Spielausschuss des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes unter Leitung von Klaus Schneider mit der Terminplanung für die höchste Spielklasse des Landes begonnen. Per Computer und DFB-Net, wie Geschäftsstellen-Mitarbeiter Tobias Kruse erläutert. "Das passiert nach dem Zufallsprinzip. Jeder Verein hat eine Schlüsselzahl. Das Programm weist den Vereinen dann die entsprechenden Paarungen zu."

Einzig die Auftaktveranstaltung macht da eine Ausnahme. Zum dritten Mal hat der Fußballverband rund um das erste Match der Saison ein buntes Rahmenprogramm als medienwirksames Event konzipiert. Gastgeber ist diesmal der Eckernförder SV, der sich für das Eröffnungsspiel der Schleswig-Holstein-Liga am Freitag, 6. August, das Duell mit dem befreundeten Verein Schleswig 06 wünschen durfte. "So sind grundsätzlich schon einmal viele Zuschauer garantiert", sagte SHFV-Mitarbeiter Tim Cassel, der das Projekt von Verbandsseite aus begleitet.

Der SV Henstedt-Ulzburg und Herausforderer SV Todesfelde treffen tags darauf um 15 Uhr auf dem erneuerten Rasenplatz an der Bürgermeister-Steenbock-Straße aufeinander. Ein paar hundert Quadratmeter frisch verlegter Rollrasen und tägliche Pflege haben die Spielfläche trotz der sengenden Hitze der vergangenen Wochen in ein sattes Grün verwandelt. "Einfach traumhaft", schwärmt Jens Martens, "da freut sich doch jeder Fußballer, wenn er auf einem so schönen Platz auflaufen kann."

Auch wenn sein Team in der Vorbereitung noch nicht recht überzeugen konnte, fiebert der Trainer dem Tag entgegen, an dem es endlich wieder um Punkte geht. "Ich rechne mit 400 Zuschauern. Das bedeutet endlich Stimmung im Laden", sagt der Übungsleiter, der mit gedämpftem Optimismus in das Derby gegen den Klassenneuling geht.

Als Favorit sieht er seine Mannschaft nicht. Beim letzten Aufeinandertreffen gab es eine 2:4-Niederlage im Finale des Kreispokals. Außerdem musste der SV Henstedt-Ulzburg sein Schleswig-Holstein-Liga-Team vor der Spielzeit 2010/2011 völlig neu formieren. Mit Alexander Glandt (zurück nach Greifswald), Sebastian Mahnke, Timo Mäkelmann, Benjamin Hermberg (alle zum FC Sylt) und Steffen Maass (FC Elmshorn) verließen fünf Stammkräfte den Klub. Außerdem werden in den ersten Partien Patrick Ziller und Marc Lange fehlen. Ob bis dahin der ersehnte Abwehr-Routinier und eine Verstärkung für die Offensive des SV Henstedt-Ulzburg verpflichtet werden konnten, muss abgewartet werden. Jens Martens: "Da haben wir ohne Zweifel noch Handlungsbedarf. Aber wir sind in guten Gesprächen."

Fertige Fußballer mit Erfahrung in höheren Spielklassen können sich die Verantwortlichen des SV Henstedt-Ulzburg nur in sehr begrenztem Umfang leisten. "Uns stehen nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung, wie sie der FC Sylt, der FC Elmshorn oder auch der SV Todesfelde haben", sagt Martens, "wir müssen halt immer wieder talentierte Jungs sichten und sie ausbilden."

Sein Trainerkollege Thomas Möller vom SV Todesfelde hat den Kader, der die Spielzeit 209/2010 ungeschlagen als Meister der Verbandsliga Süd und Kreis-Pokalsieger beendete, weitgehend zusammengehalten. Mittelfeldmann André Kalbau (vom FC Schönberg), der in den ersten Tests überzeugte, muss in den ersten fünf Pflichtspielen eine Sperre abbrummen. Wer beim SV Todesfelde im Tor steht und den bisherigen Keeper André Friedrichs beerbt, will der SVT-Coach noch nicht verraten. Die Neuzugänge Benjamin Heskamp und Daniel Jeschke kämpfen mit gleichen Chancen um den Platz zwischen den Pfosten.

Thomas Möller sieht dem Aufeinandertreffen mit dem SV Henstedt-Ulzburg gelassen entgegen. "Wir müssen gegen jede Mannschaft ran. Mir ist egal, wann und in welcher Reihenfolge." Auf den früheren Zweitliga-Profi und sein Team warten mit dem ersten Heimspiel gegen den amtierenden Vizemeister VfR Neumünster (Sonnabend, 14. August, 18 Uhr) und dem folgenden Auswärtstrip zum ETSV Weiche Flensburg (Sonntag, 22. August, 15 Uhr) gleich zu Beginn der Punktrunde zwei weitere schwere Aufgaben.