400-Meter-Läufer Pascal Nabow verpasst als Sechster der Deutschen Meisterschaften die Qualifikation für Barcelona

Norderstedt. Zur mentalen Einstimmung auf die Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Braunschweig ließ sich 400-Meter-Läufer Pascal Nabow (SC Rönnau 74) etwas ganz Besonderes einfallen. "Er hat sich einige Male seinen Lauf bei der Jugend-DM 2008 im Berliner Olympiastadion angeschaut", sagte Trainer Sören Kuhn. Damals lief Nabow mit 46,32 Sekunden seine bis heute schnellste Zeit und wurde Deutscher Jugendmeister.

In Braunschweig kämpfte sich der Naher als Achtschnellster ins Männerfinale und wurde dort mit 46,74 Sekunden Sechster. "Mein Ziel war das Erreichen des Endlaufes. Ich bin glücklich, dass ich das geschafft habe", sagte Pascal Nabow, der in Braunschweig zum ersten Mal in diesem Jahr überhaupt unter 47 Sekunden blieb. Der Sieger Kamghe Gaba benötigte 45,92 Sekunden für die Stadionrunde.

Der 20 Jahre alte Naher läuft im Finale 46,74 Sekunden

Beide verpassten aber die Einzel-Qualifikation für die am 26. Juli beginnenden Europameisterschaften in Barcelona. Gaba, der lediglich zwei Hundertstelsekunden an der Norm vorbeischrammte, dürfte jedoch einen Staffelplatz sicher haben. Für Pascal Nabow ist der EM-Traum indes vorbei. Trainer Sören Kuhn freute sich dennoch über die drittschnellste Zeit, die sein Schützling bisher gelaufen ist. Dabei musste Nabow auf der in Läuferkreisen extrem unbeliebten Innenbahn rennen.

"Schon beim Start sieht man alle anderen Läufer nur noch von hinten. Als nach 100 Metern das ganze Feld schon weit weg war, habe ich mir gesagt, dass das ja wohl nicht sein kann und ich so langsam nicht bin. Ich habe dann noch einmal richtig Gas gegeben", sagte Pascal Nabow.

Nächstes Ziel sind die Deutschen Juniorenmeisterschaften

Trainer Sören Kuhn war von der Einstellung seines Vorzeigesportlers beeindruckt. "Hut ab. Er hat wirklich das Beste daraus gemacht." Der Coach war deshalb so stolz, weil sich die letzten Monate alles andere als einfach gestaltet hatten. Nabow, der am Lise-Meitner-Gymnasium in Norderstedt sein Abitur baute, war nach den Abschlussprüfungen mental und körperlich schlapp.

Mit der aktuellen Leistungsentwicklung des 20-Jährigen ist Sören Kuhn dagegen hochzufrieden: "Ich bin mir sicher, dass Pascal in dieser Saison noch schneller wird."

Vielleicht reicht es ja zumindest zu einer erneuten Nominierung für den B-Kader des Deutschen Leichtathletikverbandes. Dafür müsste Pascal Nabow 46,65 Sekunden laufen.

Die nächste Gelegenheit bietet sich bei den nationalen Titelkämpfen der Junioren, die am 14. und 15. August in Regensburg stattfinden. Dort will auch 200-Meter-Läuferin Josefina Elsler, 19, angreifen. Die A-Jugendliche, die ebenfalls für den SC Rönnau 74 aufläuft, verzichtete auf einen Start in Braunschweig. "Ich hatte einen leichten Muskelfaserriss. Das Risiko war mir noch zu groß. Ich konzentriere mich auf die Jugend-DM Anfang August in Ulm."

Neben den Meisterschaften der Erwachsenen fanden in Braunschweig auch die Langstaffelwettbewerbe der A- Jugendlichen statt. Hier schaffte das 4 x 400-Meter-Quartett des SC Rönnau 74 den Sprung ins Finale und wurden in Bestzeit von 3:24,84 Minuten Achter. Die Leistung erfreute Sören Kuhn ganz besonders, denn mit Svend-Bjarne Beil und Hans-Christian Brozus waren nur zwei "echte" 400-Meter-Läufer im Team. Marvin Scheller bevorzugt die kürzeren Strecken, Björn Beckmann fühlt sich erst ab 800 Meter so richtig wohl. Die 3 x 800-Meter-Staffel des SCR belegte in der Besetzung Isabell Teegen, Rieka Suhr und Philine Albrecht in 7:02,97 Minuten Platz elf.