Die Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg verlieren ihr Testspiel gegen den Wedeler TSV mit 0:2

Henstedt-Ulzburg. Jens Martens, Trainer der Schleswig-Holstein-Liga Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg, musste improvisieren. Da dem Coach mehrere Akteure fehlten, schickte er im Testspiel gegen den Hamburger Oberliga-Verein Wedeler TSV, das mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage endete, eine blutjunge Mannschaft auf das satte Grün des Rasenplatzes an der Bürgermeister-Steenbock-Straße. Bezeichnend: Tim Jeske, einziger Stammspieler aus der Vorjahreself, der zur Verfügung stand und mit seinen knapp 22 Jahren fast schon ältester Akteur der Gastgeber, trug die Kapitänsbinde.

Die haarsträubenden Aktionen, die sich die Abwehr des SV Henstedt-Ulzburg Gastgeber nach schwungvollem Beginn und einer hundertprozentigen Chance für Mohamed Mansour in der 5. Minute dann bis zur Halbzeit leistete, würde man allerdings nicht einmal einer A-Junioren Mannschaft nachsehen.

Dabei hatte Trainer Martens vor dem Anpfiff eine einstündige taktische Schulung anberaumt. Insbesondere im zentralen Bereich der Viererkette klafften riesige Lücken - vor allem deshalb, weil die defensiven Mittelfeldspieler des SVHU ihre Aufgaben nicht konsequent erfüllten.

So hatten die Gäste zwischen der 15. und 35. Minute gleich mehrere Chancen. Dem guten Keeper Henrik Ehlers und der Abschlussschwäche der Wedeler war es zu verdanken, dass die Hausherren nicht frühzeitig in Rückstand gerieten. Ganz ungeschoren kamen die Gastgeber dann aber doch nicht davon. In der 36. Minute fiel nach einer Freistoß-Flanke von der rechten Strafraumgrenze nach einem Kopfball des ungedeckten Abdullah Yilmaz das 0:1. Nicht nur bei dieser Aktion wurde SVHU-Routinier Benjamin Bahr, der mit einem ausgerenkten Halswirbel pausierte, schmerzlich vermisst.

"Die Jungs müssen einfach mehr miteinander reden", empfahl Niclas Bessert, der abseits des Spielgeschehens auf der "Invalidenwiese" sein Reha-Lauf-Training absolvierte. Jens Martens dürfte in der Pause deutlich kernigere Worte gefunden haben, denn nach dem Wechsel übernahm der SV Henstedt-Ulzburg spürbar das Heft des Handelns und erspielte sich auch einige Möglichkeiten.

Die personelle Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte für Nils-Hagen Schmidt in der 69. Minute kompensierten die Platzherren mit Kampf und Laufbereitschaft. Nach einer Flanke des eingewechselten Andreas Meyer aus vollem Lauf köpfte Tim Ollenschläger den Ball nur Zentimeter neben den langen Pfosten des Tores.

Neben Meyer belebte auch der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Torsten Lange das Spiel nach vorne mit einigen sehenswerten Aktionen. Bitter, dass nach einem kläglich vergebenen Freistoß von der Strafraumgrenze (Mohamed Mansour) im Gegenzug kurz vor Schluss noch der zweite Treffer für den Wedeler TSV fiel.

"Wir haben in den vergangenen beiden Wochen sehr hart an unserer Grundlagenausdauer gearbeitet. Das war deutlich zu sehen. Der Einsatz der Mannschaft und auch einige spielerische Aktionen haben mir gefallen, aber es ist auch deutlich geworden, dass wir in der Abwehr und im Sturm noch jede Menge Handlungsbedarf haben", sagte Jens Martens.