Lena Plettenberg und Kimberley Körner verlieren bei den Tennis-Landesmeisterschaften jeweils ihr Einzel-Finale

Kiel. 13 Uhr. Besorgt richtet Wolfgang Schildknecht, Turnierleiter der Tennis-Landesmeisterschaften der Jugendlichen in Kiel, seinen Blick gen Himmel. Über der Anlage am Kopperpahler Teich ziehen finstere Wolken auf. Sollte ausgerechnet jetzt, wenn die Einzel-Finals ausgetragen werden, die Gluthitze der vergangenen zweieinhalb Turniertage einem Gewitter weichen?

"Aus Pinneberg habe ich eben gehört, dass der Stadtwerke-Cup wegen eines Wolkenbruchs unterbrochen werden musste", sagte Schildknecht, "das würde ich gerne vermeiden. Das waren bislang reibungslose Titelkämpfe."

Lena Plettenberg ist im Endspiel gegen Valerie Riegraf chancenlos

Doch Petrus scheint den Wunsch des Turnierleiters zu ignorieren, die ersten Tropfen fallen. Aber auf Platz neun der weitläufigen Anlage des 1. Kieler HTC interessiert sich Lena Plettenberg herzlich wenig für die aufziehende Schlechtwetterfront.

Das 13 Jahre alte Tennistalent der TG Alsterquelle-Henstedt-Ulzburg hat andere Sorgen. Sie ist im Finale der U-14-Konkurrenz gegen ihre zwei Jahre jüngere Herausforderin Valerie Riegraf (TSV Glinde) chancenlos. Der Tennisfloh aus Glinde beherrscht die Partie und fügt der als Favoritin ins Turnier gestarteten Tangstedterin eine schmerzliche 1:6, 1:6-Pleite zu. "Ich war nach dem Match schon sehr gefrustet", bekannte die Schülerin des Gymnasiums Harksheide, "schließlich habe ich Valerie vor gar nicht langer Zeit noch geschlagen. Aber sie war besser, und ich habe nicht variabel genug gespielt."

Die 13-Jährige trainiert fünfmal pro Woche bei Vladimir Lys

Dass es für die Tennis-Schülerin von Vladimir Lys, bei dem sie fünfmal pro Woche trainiert, nicht so gut lief, hat auch eine unangenehme Vorgeschichte. "Ich habe länger wegen einer Ellenbogenverletzung ausgesetzt", sagte Lena Plettenberg, "das müssen wir erst wieder aufholen, besonders am Aufschlag arbeiten wir zurzeit."

Immerhin: Nur zwei Stunden nach ihrer Finalpleite im Einzel kam Lena im Doppel an der Seite von Nadja Gerber (TC Prisdorf) dann doch noch zu Titelehren. Das Duo wurde seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich durch einen 6:4, 7:5-Erfolg gegen Alice Violet/Marlene Nitsch (THC Ahrensburg/TSV Reinbek) die Landesmeisterschaft. "Jetzt wird weiter fleißig trainiert", sagte Lena Plettenberg, "vielleicht gewinne ich in einem der nächsten Jahre dann ja auch im Einzel."

Kimberley Körner stellt sich der älteren Konkurrenz, um sich zu entwickeln

Auf Court Nummer sieben kümmerte sich derweil auch Kimberley Körner nicht sonderlich um den leichten Regen, der nach etwa einer Stunde wieder aufhörte. Die 13-Jährige vom TC Rot-Weiss Wahlstedt hatte sich der U-16-Konkurrenz gestellt und stand nun als Nummer drei der Setzliste im Finale gegen Kirsa Utech (SV Louisenlund).

Dass es gegen die zwei Jahre ältere Favoritin eine klare 1:6, 2:6-Niederlage gab, störte Kimberley nicht weiter. "Kirsa ist schon sehr gut und in einigen Punkten einfach weiter als ich", so die Wedelerin, "aber nur durch solche Matches kann ich mich entwickeln."

Eine starke taktische Leistung sichert Körner den Einzug ins U-16-Finale

Dabei hat die Schülerin im taktischen Bereich bereits deutliche Fortschritte gemacht. Wie sie auf Spielverläufe reagieren kann, bewies "Kimmi" im Halbfinale gegen Lisa Matviyenko (TG Alsterquelle-Henstedt-Ulzburg). Im ersten Satz holte Körner einen 1:5-Rückstand auf und setzte sich noch mit 7:5 durch, den dritten Durchgang gewann sie im Tiebreak. "Ich habe Lisa lange ihr Spiel machen lassen", übte Kimberley Selbstkritik, "aber dann habe ich mehr variiert."

Eine Fähigkeit, die ihr und Vereinskameradin Celine Kirst im Doppelfinale gegen Kirsa Utech und Isabel Tetzlaff (TC BG Eckernförde) die Landesmeisterschaft einbrachte. "Der Erfolg freut mich sehr", sagte Kimberley Körner, "denn eigentlich habe ich eine schlechte Phase. Aber Celine und ich sind ein eingespieltes Duo, das klappt gut mit uns."