Männerteam des SV Henstedt-Ulzburg kassiert bittere 22:28-Auswärtsniederlage und rutscht auf Rang zwei der 3. Handball-Liga Nord ab

Henstedt-Ulzburg. Wie gewonnen, so zerronnen? Nur acht Tage nach dem 35:28-Auswärtssieg bei den Handballfreunden Springe und dem Sprung auf Platz eins der 3. Liga Nord ist Aufstiegsanwärter SV Henstedt-Ulzburg äußerst unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Das Team von Trainer Tobias Skerka kassierte beim TSV Altenholz eine 22:28 (13:15)-Abreibung. Die Konsequenz: Nach Springes 26:21-Erfolg in Oranienburg haben die Niedersachen (43:9 Punkte) dem SVHU (42:10 Zähler) die Tabellenführung wieder entrissen.

Ein Szenario, das vor der Partie Aktive und Verantwortliche für unwahrscheinlich hielten. "Ich bin mir sicher, dass unsere Spieler durch den Sieg in Springe derart motiviert sein werden, dass sie in Altenholz nachlegen", hatte Coach Skerka gesagt.

Doch auf dem Parkett war davon zunächst nicht viel zu sehen, der SVHU offenbarte in Altenholz Schwächen in allen Mannschaftsteilen.

Zumindest die Defensive fing sich nach schwachem Start und 5:11-Rückstand (15. Minute) wieder. "Unsere 3:2:1-Formation hatte sich nicht gut bewegt, aber mit der Umstellung auf eine 6:0-Abwehr wurden wir stabil und haben von da an eine gute Abwehrleistung gezeigt", sagte Tobias Skerka.

Als Hauptursache für die Niederlage machte der SVHU-Coach die fast schon klägliche Offensivquote seines Team aus, das zuvor im Durchschnitt 34 Treffer pro Spiel erzielt hatte: "22 eigene Tore sind viel zu wenig, das ist Minusrekord in dieser Saison", sagte Skerka, "wir haben vor dem gegnerischen Kasten versagt, als es darauf ankam."

Der Trainer sah Parallelen zum Match in Springe und konnte festmachen, wo der Unterschied zu finden war. "Auch in Springe lagen wir zurück, haben uns dort aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und das Ruder herumgerissen. Dazu bestand auch in Altenholz zweimal die Gelegenheit, doch diesmal haben beim Abschluss die Nerven geflattert, und die Gastgeber konnten sich wieder absetzen."

Kurz nach der Halbzeitpause kämpfte sich der SVHU bis auf 15:15 heran, um die Hausherren prompt wieder auf 20:15 davonziehen zu lassen. Das gleiche Spiel wiederholte sich beim Zwischenstand von 20:20. Skerka: "Beide Male hatten wir freie Würfe und hätten Altenholz den Todesstoß versetzen können. Ich bin mir sicher, dass wir mit Toren zu diesem Zeitpunkt die Partie gekippt hätten."

Doch der sonst so kreative und individuell gefährliche Rückraum der Henstedt-Ulzburger war in der Edgar-Meschkat-Halle von der Rolle - und auch nicht in bester körperlicher Verfassung. So hatte sich Florian Bitterlich mit angeschlagenem Daumen auf der linken Seite in den Dienst der Mannschaft gestellt, blieb aber ineffizient. Sein Pendant auf halb rechts, Lasse Kohnagel, hatte mit einem akuten Magen-Darm-Infekt zu kämpfen und kam auf nur rund 15 Minuten Einsatzzeit. "Mehr wäre nicht zu verantworten gewesen, aber solche Engpässe haben wir vorher auch kompensieren können. Diesmal hat es leider nicht geklappt", sagte Tobias Skerka, der lediglich Linksaußen Tim-Philip Jurgeleit lobte. "Er hat 45 Minuten lang hart gearbeitet, insgesamt acht Tore erzielt und seine Leistung gebracht."

Als der TSV Altenholz in der letzten Phase der Partie verbissen die Führung verteidigte, blieb dem SVHU nur noch die Option, die Abwehr zu öffnen, um Ballgewinne zu erzielen. Ohne Erfolg. Die Gastgeber fuhren einen Sieg ein, der nach Skerkas Ansicht zu deutlich ausfiel. "Altenholz war keine sechs Tore besser, aber unsere Niederlage geht in Ordnung", sagte der Trainer.

Der SV Henstedt-Ulzburg ist nun im Titelrennen auf Schützenhilfe angewiesen. "Wir müssen unsere letzten vier Spiele ausnahmslos gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage von Springe gegen Altenholz oder die HSG Tarp-Wanderup hoffen."

Tore des SVHU: Tim-Philip Jurgeleit (8/davon 3 Siebenmeter), Rasmus Gersch (5/1), Amen Gafsi (3), Stefan Pries (2), Florian Bitterlich, Lasse Kohnagel, Tim Völzke und Jan Wrage (je 1).