Hamburg-Liga-Handballer unterliegen im Pokal-Halbfinale der von Marcus Schwarzer trainierten SG Hamburg-Nord. Schweizer war zuvor NSV-Trainer.

Norderstedt. Von Animositäten oder gereizter Stimmung war am Rande des Halbfinalspiels im Hamburger Pokalwettbewerb zwischen den Hamburg-Liga-Handballern des Norderstedter SV und dem gastgebenden Oberligisten SG Hamburg-Nord, das die höherklassigen Hanseaten mit 33:26 (17:13) gewannen, nichts zu spüren.

Keine Selbstverständlichkeit: Schließlich trafen die NSV-Männer in der Sporthalle am Tegelsbarg in Poppenbüttel auf ihren früheren Coach Marcus Schwarzer, der im Dezember nach sechseinhalb Jahren sein Amt niedergelegt hatte, weil er Teile des Teams "nicht mehr erreichte". Seit sechs Wochen zeichnet er nun für die sportlichen Geschicke der abstiegsbedrohten Hamburger verantwortlich.

"Ich habe mich sehr gefreut, die Jungs nun wiederzusehen", sagte Schwarzer, der mit seinen ehemaligen Spielern Umarmungen und freundliche Worte tauschte. "Wir sind ja nicht im Bösen auseinandergegangen", ergänzte NSV-Abteilungsleiter Steffen Liepold, "das ist alles ordentlich verlaufen, und unter solchen Voraussetzungen sieht man sich gerne wieder."

Dass Schwarzer seine alten Schützlinge noch gut kennt und deren zuletzt erkennbare Leistungssteigerung einzuschätzen weiß, machte sich der erfahrene Coach jedoch zunutze. "Ich habe mein Team - anders als es meine Art ist - von Beginn an Tempo machen lassen und darauf spekuliert, dass der NSV nach rund 20 Minuten mit seiner Konzentration nachlassen würde", sagte Schwarzer, "und damit habe ich zum Glück auch richtig gelegen."

So vermochten die Gäste ihre anfängliche Führung nur bis zu besagter 20. Minute zu halten; danach übernahmen die Hausherren, die ohne Leistungsbruch durchwechseln konnten, die Regie. "Hamburg-Nord hatte im Rückraum mit Ole Werner und Nils Becker die größere Durchschlagskraft", sagte Steffen Liepold, der vom auf dem Feld unersetzlichen Regisseur Thiago Santos bis auf Weiteres die Trainerrolle übernommen hat, "die Hamburger sind bärenstark. Wir hätten hier an unserem Maximum spielen müssen, um zu gewinnen."

Spielverlauf: 4:2, 5:4, 5:7, 8:9, 11:9, 15:11, 17:13 - 20:17, 23:19, 27:19, 30:21, 31:26, 33:26.

Tore des NSV: Thiago Santos (11/3 Siebenmeter), Thomas Stegmann und Julian Uwiss (je 3), Torben Albers, Tobias Schadendorf, Paul Gummert und Christoph Stukenbrock (je 2), Lukas Elandt (1).