Lokalmatador Henrik Büchmann gewinnt den Hauptkampf beim sechsten Catchwrestling-Abend seit 2007 in der Tangstedter Turnhalle.

Tangstedt. Seine Kampfhose zeigt sein Lebens-Motto: Als Scotty Saxxon unter dem Jubel der rund 150 Wrestling-Fans kurz nach 21.30 Uhr zum Hauptkampf des sechsten Catchwrestling-Abends seit 2007 in die Tangstedter Turnhalle einmarschiert, da prangen groß und in Gold links und rechts auf seinen schwarzen Hosenbeinen die Zahl 100 inklusive des Prozentsymbols sowie das Wort Metal.

"Damit will ich zeigen, dass ich immer volle Leistung bringe und dass Metal die Musik ist, die mich durchs Leben begleitet", sagt Henrik Büchmann, wie der 20 Jahre alte Wrestler aus Tangstedt mit bürgerlichem Namen heißt. "Deshalb ist es mir auch sehr wichtig, dass zu meinem Einmarsch das Stück 'Let's Get Extreme' von der Metal-Band Torment gespielt wird."

Kleine Unsicherheiten wegen möglicher Probleme mit der Gema sind rechtzeitig ausgeräumt worden, die vertrauten Klänge dröhnen aus den Hallenlautsprechern. Und so steht dem Nachwuchskämpfer nichts mehr im Weg, um zum ersten Mal in seiner erst 13-monatigen Catchwrestling-Karriere vor eigenem Publikum einen Hauptkampf zu bestreiten. Am Ring sitzen viele Freunde des Tangstedters. Sie wollen ihren 1,81 Meter großen und 102 Kilogramm schweren Kumpel zum Triumph brüllen.

Der Gegner des Lokalmatadors hat über zehn Jahre Kampferfahrung

Lautstarke Unterstützung hat Scotty Saxxon auch nötig. Denn sein Gegner, der Niederländer Michael Dante, ist alles andere als ein Greenhorn und in unzähligen Kämpfen gestählt. Demzufolge hat der Fitnesstrainer und Auszubildende zum Sport- und Fitness-Kaufmann im Norderstedter Studio Kraftwerk gehörigen Respekt vor seinem Kontrahenten, der schon seit zehn Jahren zur Szene gehört und gerade erst auf Japan-Tournee gewesen ist. Dort hat das Catchwrestling einen viel höheren Stellenwert als in Europa.

Doch Scotty Saxxon lässt sich nicht einschüchtern. Was bei einem Zeitlimit von 30 Minuten eigentlich der längste Kampf der Veranstaltung werden soll, wird für Henrik Büchmann zum Triumphzug im Schnelldurchgang. Nach nur 7:27 Minuten liegt der völlig verdutzte Michael Dante am Ringboden und muss registrieren, wie der Kampfrichter dreimal mit der flachen Hand auf den Boden schlägt und so den Fight für beendet erklärt.

"Das war ein echter Glücksgriff", kommentierte der Lokalmatador anschließend die entscheidende Aktion, die ihm nach erheblichen Problemen und Vorteilen für den Routinier doch noch den unverhofften Sieg brachte. Michael Dante hatte kurz zuvor gegen Büchmann einen Spe ar ausgeführt, eine Technik, die dem Tackle beim American Football ähnelt.

"Damit hat er mich heftig zu Boden gebracht. Das tat sauweh. Und weil ihm das so gut gelungen war, wollte er das kurz darauf noch einmal machen", sagte Henrik Büchmann, "aber nicht mit mir. Diesmal war ich vorbereitet, habe ihn 'eingerollt' und so für drei Sekunden am Boden festgehalten. Ich bin sehr glücklich, ihn besiegt zu haben, denn Michael war eigentlich stärker als ich."

Als Henrik Büchmann nach dem Tangstedt Takeover strahlend die Halle an der Schulstraße zusammen mit seinen Freunden und den 150 Fans verlässt, zieht auch Veranstalter Marcus Sellhorn von Catchwrestling Norddeutschland zufrieden Bilanz: "Wir haben in insgesamt sechs Kämpfen wirklich gute Leistungen gesehen, und die Fans haben besonders beim Italian Tag Team Championship und bei Scotty Saxxons Kampf die Halle zum Kochen gebracht."

Sellhorns Fazit lässt hoffen, dass es 2013 eine Neuauflage gibt. "Das war eine gute Veranstaltung, und ich glaube, wir werden im kommenden Frühjahr wieder nach Tangstedt kommen."

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