Maya Rehberg vom SC Rönnau 74 holt bei den Deutschen Crossmeisterschaften Gold im Einzelwettbewerb und mit der Mannschaft.

Norderstedt. In den vergangenen Wochen musste Maya Rehberg einige Niederlagen einstecken. Die Mittelstreckenläuferin vom SC Rönnau 74 wurde bei bedeutenden nationalen Wettkämpfen stets im Zielsprint von einer Konkurrentin abgefangen. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Sindelfingen hatte Johanna Christine Schulz (Gut Heil Neumünster) über 1500 Meter knapp die Nase vorn, beim U-20-Länderkampf in Frankreich war Caterina Granz (Berlin) über dieselbe Distanz einen Tick schneller.

Doch Rehberg ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Kein Wunder: Ihre Ausgangsposition bei den Deutschen Crossmeisterschaften war optimal - der Ausrichter präsentierte eine anspruchsvolle Strecke mit vielen Anstiegen, Hindernissen und Bergab-Passagen. "Das liegt mir, ich kann gut bergab rennen. Man braucht Mut, um schnell zu sein und kann viel mehr Zeit gutmachen als beim Aufwärtslaufen."

Ein weiterer Vorteil: Mit 4100 Metern war die DM-Strecke in Ohrdruf deutlich länger als die Distanzen bei den letzten Vergleichen mit der Konkurrenz. Maya Rehberg: "Ich war ja mit den beiden zweiten Plätzen keinesfalls unzufrieden. Aber optimal sind die Wettkämpfe eben nicht gelaufen."

+++ Rönnauer DM-Resultate +++

Für den Wettbewerb am Rande des Thüringer Waldes wählte die Segebergerin die Flucht nach vorn. "Ich wollte vier Kilometer lang Vollgas geben, damit die Entscheidung nicht wieder auf den letzten Metern fällt", sagte sie. Welche Geschwindigkeit dabei die passende sein würde, wusste Maya Rehberg auch ohne Pulsuhr oder Schrittzähler: "Das habe ich im Gefühl."

Dass die Einschätzung der eigenen Leistung genau richtig war, wurde schnell deutlich. Folgen konnte ihr nach dem Startschuss nur Caterina Granz. Die Berlinerin musste aber nach zwei Dritteln des Wettkampfes abreißen lassen, Maya Rehberg lief einem ungefährdeten Sieg entgegen. Mit 18 Sekunden distanzierte sie die nationale 1500-Meter-Meisterin und feierte gleichzeitig ihren dritten Sieg bei Deutschen Crossmeisterschaften hintereinander. "Der Titel war mir schon sehr wichtig", sagte die Goldmedaillengewinnerin anschließend erleichtert.

Doppelte Freude herrschte bei Maya Rehberg und ihrem Anhang dann beim Bekanntwerden der Mannschaftswertung. Die Einzelsiegerin sicherte sich gemeinsam mit Isabell Teegen (5./15:40 Minuten) und Rieka Suhr (28./18:48 Minuten) auch den ersten Platz in der Altersklasse U 20.

Mayas Bruder Stig, der gerade seine Abiturprüfungen hinter sich gebracht hat und schon länger Probleme mit einer Hüftverletzung hat, musste sich bei den Junioren U 23 mit Rang 21 begnügen. Er feierte trotzdem gemeinsam mit seiner Schwester im heimischen Bad Segeberg. "Wir sind nach der Siegerehrung zurückgefahren und haben zu Hause noch zusammengesessen", sagte Maya Rehberg.

In den Osterferien stehen zwei Trainingslager in Dänemark und Zinnowitz auf ihrem Zettel. Zunächst mit der Leistungsgruppe des SC Rönnau 74, dann mit dem Deutschen Leichtathletikverband (DLV). Anschließend will sich die C-Kader-Athletin für die U-20- Weltmeisterschaften in Barcelona (10. bis 15. Juli) qualifizieren. Um dies zu schaffen, müsste Maya über 1500 Meter eine Zeit von 4:22 Minuten und über 3000 Meter 9:30 Minuten laufen. "Das sind über beide Strecken neue persönliche Bestzeiten - aber dafür trainiere ich schließlich..."