Verbandsliga-Fußballer der Kaltenkirchener Turnerschaft unterliegen beim TuS Garbek mit 1:3

Norderstedt. Als die Fußballer der Kaltenkirchener Turnerschaft ihr Punktspieljahr 2012 mit einem bemerkenswerten 0:0 beim FC Itzehoe begannen, hätte dies durchaus als Indiz für eine Wende zum Besseren gewertet werden können. Doch schon kurz nach dem Remis beim Aufstiegsfavoriten der Verbandsliga Süd-West hatte sich Trainer Björn Dreyer defensiv geäußert: "Der Zähler hier ist nur etwas wert, wenn wir auch beim TuS Garbek punkten."

Im Aufeinandertreffen der beiden abstiegsgefährdeten Vereine aus dem Kreis Segeberg vermochte es die KT indes nicht, dem positiven Auftakt einen weiteren Erfolg hinzuzufügen. Nach dem 3:1 (2:1) für Garbek (14./13 Punkte/30:54 Tore) am 20. Spieltag trennen die Klubs weiterhin nur drei Zähler. Und Kaltenkirchen (12./16/22:41) läuft Gefahr, den Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu verpassen. Zur Erinnerung: Nach der Auflösung des SC Kisdorf besteht die Süd-West-Staffel aus 15 Mannschaften - die beiden letztplatzierten Teams steigen am Saisonende in die entsprechenden Kreisligen ab.

"Die Niederlage in Garbek war ein Rückschlag. Und vom Spielverlauf her unnötig, da wir die Partie nach dem 1:0 eigentlich im Griff hatten", sagte Kaltenkirchens Obmann Frank Horstmann.

Schon in der 9. Minute hatte Jury Geibel die KT mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze in Führung gebracht. Doch was helfen eine gute Anfangsphase und spielerische Überlegenheit, wenn zwei simple Standardsituationen die Abwehr durcheinanderbringen? Sowohl in der 19. als auch in der 23. Minute traf der Garbeker Julian Nagel per Kopf nach einen ruhenden Ball. "Da haben wir beide Male gepennt", so Horstmann, "bei Standardsituationen verteidigen wir eigentlich Mann gegen Mann, aber das wurde nicht befolgt."

Für die KT stehen nun zwei richtungsweisende Heimspiele an

Im weiteren Verlauf der Begegnung verteidigten die Garbeker weitestgehend konzentriert und waren ihrerseits bei Konterangriffen sogar gefährlicher. Dass die Gastgeber durch Daniel Mester quasi mit dem Schlusspfiff das 3:1 nachlegten, hatte allerdings nur noch statistischen Wert.

"Wir schaffen es nicht, gute Leistungen über mehrere Spiele zu kompensieren. Gerade gegen vermeintlich kleinere Gegner fehlt die Konzentration", kritisierte Frank Horstmann.

In der Tat lieferte Kaltenkirchen die neben dem torlosen Unentschieden in Itzehoe vielleicht beste Vorstellung der Saison ebenfalls als klarer Außenseiter ab: beim 1:1 in der Hinrunde gegen den TuS Hartenholm. Ein ähnliches Niveau ist jetzt gefragt, denn die KT hat nun zwei Heimspiele am kommenden Sonnabend gegen Alemannia Wilster und am 24. März gegen den TuS Krempe. Diese könnten darüber entscheiden, ob der dauerhafte Anschluss an die oberen Tabellenhälfte doch noch gelingt - oder ob die Mannschaft noch bis in den Mai hinein um den Klassenerhalt zittern muss.

Der TuS Hartenholm hat natürlich eine komplett andere Perspektive. Zwar ärgerten sich Spieler und Verantwortliche maßlos über das sehr späte Ausgleichstor des TSV Lägerdorf in der 94. Minute, doch trotz des 2:2 (1:1) hält der momentane Tabellendritte (41 Punkte/58:23 Tore) sein Schicksal weiter in eigenen Händen. Da die Hartenholmer im Vergleich mit Spitzenreiter Itzehoe (44/46:11) und dem PSV Neumünster (44/58:25) zwei beziehungsweise drei Matches weniger ausgetragen haben, können sie Rang eins aus eigener Kraft zurückerobern.

"Wir müssen uns daran gewöhnen, dass wir die Gejagten sind", sagte Hartenholms Trainer Markus Weber, "unsere Gegner rufen jetzt jede Woche zum Spiel des Jahres auf und hauen sich rein." Gleichwohl betonte er: "Wer ein Spitzenteam sein will, muss eine Partie wie gegen Lägerdorf nach Hause fahren."

Seine Entscheidung, zunächst Marco Martens im Tor den Vorzug zu geben, wollte er ausdrücklich nicht als Entscheidung gegen den langjährigen Stammkeeper Jacob Lübke verstanden wissen. "Jacob hat den Vorteil, dass er in der Hinserie gespielt hat. Aber er hat durch eine Verletzung in der Vorbereitung Trainingsrückstand und war zudem eine Woche lang krank." Der Coach kann sich in den kommenden Wochen durchaus eine Art Rotation auf dieser Position vorstellen.