Drittliga-Handballer profitieren vor allem von ihrer überragenden Deckungsarbeit

Henstedt-Ulzburg. Wenn ein Handballtrainer ins Schwärmen gerät, dann liegt dies in den meisten Fällen an einem Torfeuerwerk seines Teams. Doch Tobias Skerka, Coach der Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg, hob nach dem 30:16 (17:7)-Kantersieg seiner Männer beim VfL Fredenbeck die Defensivarbeit des Tabellenzweiten hervor. "Das war eine phänomenale Leistung. Wir haben mit unserer 3:2:1-Formation 60 Minuten lang eine richtig gute Abwehr gespielt. Das ist ein weiterer Entwicklungsschritt in die richtige Richtung."

Starke Deckung neutralisiert Fredenbecks Rückraum

Der SVHU schaffte das Kunststück, die beiden Fredenbecker Rückraumschützen Maciek Tluczynski und Lars Kratzenberg nahezu komplett zu neutralisieren. Beide mussten sich mit jeweils einem Treffer begnügen.

Die SVHU-Torhüter Stephan Hampel (1. bis 30. sowie 43. bis 60. Minute) und Markus Noel knüpften nahtlos an den starken Auftritt ihrer Vorderleute an. Einziger Wermutstropfen: Nach der Parade eines Gegenstoßes kollidierte Noel so unglücklich mit einem Fredenbecker, dass er mit einer Knieblessur wieder zurück auf die Auswechselbank musste. "Wir hoffen, dass es nichts Schwerwiegenderes ist, aber das wird sich in dieser Woche zeigen", sagte sein Trainer.

Tobias Skerka nutzte die Gelegenheit, um im Angriff munter durchzuwechseln, allen Akteuren Spielanteile zu geben und in der zweiten Halbzeit einige taktische Varianten auszuprobieren. So ließ der SVHU-Trainer eine Viertelstunde lang Florian Bitterlich im linken und Tim Völzke im rechten Rückraum neben Mittelmann Stefan Pries agieren. "Auch das hat ohne einen nennenswerten Einbruch geklappt. Wir haben stark gespielt und eine tolle Teamleistung gezeigt, ich darf eigentlich niemanden hervorheben. Dieses Match ist richtig gut für unser Selbstbewusstsein."

Rückstand auf Spitzenreiter HF Springe beträgt nur noch einen Minuspunkt

Der SV Henstedt-Ulzburg (36:8 Punkte/755:610 Tore) nahm erfreut zur Kenntnis, dass Spitzenreiter HF Springe (39:7/714:591) weiterhin ein wenig schwächelt und mit dem 30:30 in eigener Halle gegen den SV Beckdorf erneut einen Zähler abgeben musste. "Das ist aber kein Grund zur Euphorie, sondern allenfalls eine positive Randnotiz. Wir müssen weiter konzentriert unsere Hausaufgaben erledigen", sagte Tobias Skerka, "und das Ergebnis aus Springe sollte uns eine Warnung sein: In der 3. Liga Nord gibt es keine leichten Gegner."

Spielverlauf: 1:0, 1:4, 3:6, 4:10, 5:12, 6:14, 7:17 - 10:19, 11:24, 12:27, 13:29, 16:30. Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tim-Philip Jurgeleit (6/davon 4 Siebenmeter), Lasse Kohnagel und Jens Thöneböhn (je 5), Amen Gafsi (4), Stefan Pries und Rasmus Gersch (je 3), Florian Bitterlich, Lars Uwe Lang, Jan Wrage und Gerrit Scheffler (je1).