Die Regionalliga-Volleyballer des 1. VC Norderstedt siegen beim Oststeinbeker SV souverän mit 3:0. Hoffnungen auf Aufstieg in 3. Liga.

Norderstedt. Sie sind wieder ganz die Alten. Doch es liegt nicht mehr allein in der Macht der Regionalliga-Volleyballer des 1. VC Norderstedt, ob die Rückkehr zu der Form, in der das Team von Coach Ulli Lampe in der Saison 2009/2010 die Regionalliga Nord beherrscht hatte, noch für das Erreichen des Minimalziels genügt.

Denn auch nach dem überlegenen 3:0 (25:20, 25:16, 25:18)-Sieg beim seit Jahresbeginn stark schwächelnden Oststeinbeker SV liegen die VCN-Männer als Tabellenfünfter (18:14 Zähler) noch zwei Minuspunkte hinter der viertplatzierten VG WiWa Hamburg (22:12), die bereits eine Partie mehr bestritten hat. Doch nur die ersten vier Teams qualifizieren sich am Saisonende für die neue 3. Liga Nord, die Norderstedter sind also auf Schützenhilfe angewiesen.

Das wahrscheinlichste Szenario, um den Lokalrivalen noch von Platz vier zu verdrängen, könnte gleich am kommenden Sonntag eintreten. Dann empfängt die VG WiWa um 12 Uhr den neuen Spitzenreiter SV Warnemünde in der Sporthalle Wandsbek. Bei einem Sieg für die Gäste von der Ostsee stünde dem VCN das Tor zur 3. Liga Nord plötzlich wieder weit offen, denn bei Punktgleichheit spräche das klar bessere Satzverhältnis (35:23 gegenüber 34:28) für die Norderstedter.

"Aber das haben wir zurzeit nicht in unserer Hand. Wir müssen halt zusehen, dass wir unsere eigene Aufgabe erfüllen und die verbleibenden vier Spiele gewinnen", sagte VCN-Coach Ulli Lampe, "wenn uns das gelingt, bin ich zuversichtlich, dass wir Platz vier erreichen."

Dass die Norderstedter Spieler ihren Teil erfüllen werden, daran mag nach dem starken Auftritt in Oststeinbek kaum noch jemand zweifeln. Mit druckvollen Sprungaufschlägen, einer stabilen Annahme und einem extrem wirkungsvollen Blockspiel enterten die Gäste die Walter-Ruckert-Halle; die OSV Pirates lagen nur zu Beginn der ersten beiden Sätze knapp in Führung.

Die Rückkehr zu alter Stärke hat nach Ansicht von Mannschaftsführer Alexander Hente, der in den letzten Tagen auch das Training für den beruflich verhinderten Ulli Lampe geleitet hatte, ihre Ursache in einem klärenden Gespräch unter Männern. "Wir haben uns nach dem miserablen Saisonstart um den Jahreswechsel herum zusammengesetzt und Klartext geredet", so Hente, "wir haben uns darauf eingeschworen, dass es im Training und im Punktspiel nur einen Coach gibt, und der hat das Sagen. Dann gibt es keine Diskussionen. Probleme oder Anliegen werden danach besprochen. Und damit fahren wir offenbar sehr gut."

Nach dem kommenden Sonntag dürfte dann auch absehbar sein, ob diese Fahrt - vier eigene Siege vorausgesetzt - doch noch wie erhofft in die 3. Liga führt.

Dort will eigentlich auch die Regionalliga-Frauenmannschaft des 1. VC Norderstedt hin. Doch nach der ebenso überraschenden wie deprimierend deutlichen 0:3 (24:26, 19:25, 21:25)-Heimpleite gegen den bis dahin sieglosen Tabellenletzten MSV Pampow ist das Vorhaben allerdings akut gefährdet. Das Team von Coach Andreas Hauser (16:14 Zähler) ist in der Tabelle auf den sechsten Platz zurückgefallen und hat zwei Punkte Rückstand auf Rang vier, den momentan der SV Warnemünde (18:12) belegt.