SK Norderstedt übernimmt mit 4,5:3,5-Erfolg gegen Werder Bremen II die Tabellenführung in der 2. Bundesliga Nord

Norderstedt. Schachspielen kann Christian Michna ganz ausgezeichnet; doch auch das Tiefstapeln beherrscht der Teamsprecher der ersten Mannschaft des SK Norderstedt geradezu meisterlich.

"Zumindest eines steht nun fest: Absteigen können wir nicht mehr", sagte er nach dem 4,5:3,5-Erfolg des SKN gegen das zweite Team des SV Werder Bremen. Dabei hatten Michna und seine Denksportkollegen gerade erst den Tabellenführer der 2. Bundesliga gestürzt und mit zehn Zählern sowie 30 Brettpunkten die Spitzenposition in der zweithöchsten deutschen Klasse übernommen.

Dass die Norderstedter den Aufstieg in die Bundesliga zurzeit nicht einmal ansatzweise in Erwägung ziehen, liegt am Restprogramm. Mit dem Lübecker SV, der zweiten Mannschaft des Hamburger SK und dem SSC Rostock muss das Team noch drei dicke Brocken aus dem Weg räumen.

Marta Michna brachte den SK Norderstedt gegen Werder Bremen II in nur 24 Zügen in Führung. Sie gewann mit den schwarzen Figuren eine Französisch-Partie gegen Sven Joachim. Aljoscha Feuerstack willigte kurz danach in etwas besserer Stellung in eine Zugwiederholung ein. Oliver Zierke stand vor derselben Entscheidung, doch er wich der Zugwiederholung aus. Am Ende stand er allerdings mit leeren Händen da - in einer komplizierten Stellung fand sein Gegner Joachim Asendorf eine schöne Mattkombination.

Viktor Polischuk verlor ebenfalls seine Partie, wenn auch sehr kurios. Kurz vor dem Gewinn wollte er seinen Springer entscheidend in Szene setzen, übersah dabei aber ein Schachgebot von Peter Lichmann. Dank der Berührt-geführt-Regel musste der SKN-Mann den Springer ziehen - und die bittere Niederlage war perfekt.

Einen ganzen Punkt steuerte Falko Meyer bei. Nach einer Durststrecke von vier Partien ohne ganzen Punkt hatte er gegen Oliver Müller das bessere Ende für sich. Nachdem Michael Kopylow an Position eins gegen Gerlef Meins remisiert hatte, ging es beim Zwischenstand von 3:3 an den beiden hinteren Brettern ums Ganze.

Christian Michna und sein Kontrahent Stephan Buchal folgten bis zum 25. Zug der Vorgängerpartie zwischen Alexander Shabalov und Varuzhan Akopian aus dem Jahr 2003. Der Norderstedter hatte phasenweise einen Zeitvorteil von mehr als einer Stunde und gab sich auch im Endspiel keine Blöße mehr. Arne Jochens machte den Gesamtsieg mit einem Remis gegen Olaf Steffens perfekt.