Die 16 Jahre alte 400-Meter-Läuferin Anna-Sophie Bellerich vom SC Rönnau 74 stellt in Hamburg einen U-18-Landesrekord auf.

Hamburg. Sören Kuhn, Leichtathletiktrainer des SC Rönnau 74, konnte kaum fassen, was er da sah. Anna-Sophie Bellerich, Mitglied seiner Trainingsgruppe, lief der Konkurrenz im 400-Meter-Rennen der Jugend U 20 auf und davon und sicherte sich zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen den Sieg in dieser Disziplin. Nach dem Gewinn der Landestitel in den Altersklassen U 18 und U 20 wurde die 16 Jahre alte Sprinterin in Hamburg nun auch Norddeutsche Hallenmeisterin.

Sören Kuhn freute sich nicht nur über den Sieg. Ihn begeisterte vor allem die Courage, mit der sein Schützling das Rennen anging. "Sie musste ganz alleine vorneweg laufen. Ich dachte, dass das vielleicht ein Problem sein könnte", so Kuhn. Doch Anna-Sophie Bellerich nahm die Herausforderung an und schlug ein Tempo an, das Sören Kuhn fast sprachlos machte. Die Uhr blieb bei 56,0 Sekunden stehen - damit war die Elftklässlerin sieben Zehntelsekunden schneller als bei der Landesmeisterschaft vor zwei Wochen. "Das ist der Hammer. Sie hat sich in den vergangenen Wochen um fast zwei Sekunden verbessert", so Kuhn, "mit dieser Zeit hat sie den U-18-Landesrekord quasi zerschossen." Jaqueline Stresing (TSV Altenholz) hatte die bisherige Bestmarke von 56,62 Sekunden 2003 in Berlin aufgestellt.

Über 200 Meter musste sich die 1,83 Meter große Leichtathletin mit dem zweiten Platz begnügen. Sie gewann ihren Zeitfinallauf in 24,74 Sekunden, Norddeutsche Meisterin wurde aber die frühere Norderstedterin Jennifer Tuffour, die mittlerweile im Sportinternat Potsdam lebt und trainiert. Die 17-Jährige war in ihrem Rennen zwei Hundertstel schneller.

Für Anna-Sophie Bellerich ist die Hallensaison damit beendet. Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in zwei Wochen in Sindelfingen wird sie nicht starten - sie ist im Ski-Urlaub. "Ich konzentriere mich stattdessen auf die Freiluftsaison. Bei der DM will ich auf jeden Fall ins Finale", sagt die Gymnasiastin.

Hochspringer Carlos Andres Izquierdo Ramirez muss auf eine Teilnahme an den nationalen Meisterschaften der Erwachsenen (25./26. Februar in Karlsruhe) ebenfalls verzichten. Der 22 Jahre alte Maschinenbaustudent, der für die Leichtathletikgemeinschaft Alsternord startet, besitzt die kolumbianische Staatsbürgerschaft und darf aus diesem Grund nicht an deutschen Titelkämpfen teilnehmen.

Izquierdo Ramirez trat bei den Norddeutschen Meisterschaften zum vorerst letzten Mal für die LGA an. Im Hochsprung der Männer wurde er mit übersprungenen 2,01 Metern Vierter. "Ab 1. März bin ich in Stuttgart und mache dort mein Praktikum. Wie oft ich dann trainieren kann, weiß ich noch nicht", sagte der Kolumbianische U-23- Meister von 2010.

Pascal Nabow und Isabell Teegen gewinnen Bronze

Sprinter Pascal Nabow (SC Rönnau 74) wird in Karlsruhe in der Männerkonkurrenz die 200 Meter laufen. Mit seinem Auftritt in Hamburg war der Naher allerdings nicht besonders zufrieden. Mit 21,94 Sekunden landete der angehende Bankkaufmann hinter den beiden Magdeburgern Eric Krüger (21,59 Sekunden) und Matthias Lindner (21,77 Sekunden) auf dem dritten Rang. "Ich hatte überhaupt kein Gefühl für die Bahn. Der Anfang ging noch, aber ab der Kurve lief es überhaupt nicht mehr", so Nabow, der sich nach den nationalen Ti telkämpfen wieder in Richtung 400- Meter-Strecke orientieren wird.

Seine Vereinskameradin Isabell Teegen sicherte sich in Hamburg im 1500-Meter-Rennen der weiblichen Jugend U 20 in 4:33,51 Minuten Bronze.

Ergebnisse, Männer, 800 Meter: 18. Stig Rehberg (SC Rönnau 74) 1:58,38 Minuten; 1500 Meter: 6. Stig Rehberg 3:57,07 Minuten; 3000 Meter: 11. Jan-Eric Bostelmann-Arp (SC Rönnau 74) 9:17,04 Minuten; U 20 männlich, 800 Meter: 13. Jan Richter (SV Henstedt-Ulzburg) 2:06,84 Minuten; U 20 weiblich, 400 Meter: 14. Lene Krayenborg (Kaltenkirchener TS) 63,51 Sekunden; 800 Meter: 18. Rieka Suhr (SC Rönnau 74) 2:34,94 Min.; 4 x 200 Meter: 6. KT(Krayenborg, Fröhlich, Lorentz, Schröder) 1:50,80 Minuten, 7. LG Alsternord (Bauer, Bäron, Lenfers, Steffen) 1:51,29 Minuten; Weitsprung: 19. Nina Fröhlich (KT) 5,07 Meter, 31. Melissa Köhler (Bramstedter TS) 4,68 Meter.