Die Stadtliga-Basketballerinnen des TuRa Harksheide profitieren von der Erfahrung der ehemaligen Zweitligaspielerin Ruth Thänert

Norderstedt. Dass so viel Zeit bis zur sportlichen Vereinigung von Mutter und Tochter vergehen würde, hätte in der Familie Thänert wohl kaum jemand gedacht. Seit immerhin elf Jahren gibt Angela Niack-Thänert beim Tu Ra Harksheide Training für Bastketball-Mädchen- und -Frauenteams und hat mit Ruth und Elisa zwei basketballbegeisterte Töchter, die zudem über ein gerüttelt Maß an Talent verfügen.

Doch während Mama Thänert seit 2005, als sie beim TuRa ein Mädchenteam gründete, auch als Trainerin für ihre jüngere Tochter Elisa, 17, verantwortlich ist, musste sie bis zum Dezember 2011 und der laufenden Stadtliga-Saison der Frauen warten, um erstmals mit Ruth, 21, zusammenzuarbeiten.

Mit großem Erfolg. Nach dem spannenden 58:56-Heimsieg über den AMTV Hamburg ließen die TuRanerinnen (5./8 Punkte) nun gegen das zweite Team des Eimsbütteler TV (6./6), gegen das es im Hinspiel eine derbe 25:65-Pleite gegeben hatte, einen souveränen 55:43 (31:24)-Sieg folgen.

"Dabei hatten wir uns wegen der Hinspielniederlage wenig ausgerechnet, zumal unsere Auswahlspielerin Jasmin Zimmermann mit dem Regionalligateam des Ahrensburger TSV im Einsatz war", sagte Angela Niack-Thänert, "aber Ruth gibt unseren jüngeren Spielerinnen Sicherheit in der Verteidigung und zudem in ihrer Rolle als Center viele Impulse im Angriff."

So verlief das Rückspiel gegen die Hamburgerinnen komplett anders. Bereits nach dem ersten Viertel stand eine 17:12-Führung zu Buche. Und auch als es zwischendurch enger wurde, war die Führung nie wirklich in Gefahr - auch dank der Schwestern Thänert, die für jeweils 18 Punkte verantwortlich zeichneten. "Und Elisa hat ihr gutes Spiel durch vier erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe gekrönt", sagte die Trainerin und Mutter über ihre jüngere Tochter.

Dass sie sich auch über die Leistung von Ruth freuen durfte, hatte vor rund zwei Monaten noch in den Sternen gestanden. Denn eigentlich hatte die 21-Jährige mit dem Basketball trotz ihres erfolgreichen Werdegangs abgeschlossen. Noch als Jugendliche war sie zum SC Alstertal-Langenhorn gegangen und spielte dort, bis sie für ein Studienjahr nach Vancouver/Kanada ging. Von dort zurückgekehrt, half sie den Damen der BG 89 Avides Hurricanes in Rotenburg dabei, in die Bundesliga aufzusteigen.

Doch mit dem Erhalt eines Studienplatzes in Kiel war Schluss mit dem Leistungssport. "Das wurde Ruth alles zu viel an Aufwand, und sie hat dann eigentlich ganz mit dem Basketball aufgehört." Bis ihre Mutter vorsichtig anfragte, ob Ruth sich Punktspiele und gelegentliches Training im TuRa-Frauenteam vorstellen könne. Die Antwort ist bekannt. Angela Niack-Thänert: "Wir werden zwar weiterhin nicht um die Tabellenspitze mitspielen können, aber um den Abstieg sollten wir uns keine Sorgen mehr machen müssen."

Punkte für TuRa Harksheide: Ruth Thänert (18), Elisa Thänert (18/davon 4 Drei-Punkte-Würfe), Carola Schumann (8), Laura Sauter (6), Jasmin Schumann (3), Birthe Rath (2).