193 Athleten nutzen die landesoffenen Kreismeisterschaften in Bad Segeberg auch als Generalprobe für die Landestitelkämpfe.

Bad Segeberg. Neues Jahr, neue Altersklasse - für viele Leichtathleten aus dem Kreis Segeberg beginnt die Hallensaison mit Veränderungen. Die landesoffenen Kreismeisterschaften in Bad Segeberg waren eine willkommene Gelegenheit, sich an die neuen Anforderungen zu gewöhnen und gleichzeitig auf die am Sonnabend und Sonntag anstehenden gemeinsamen Landesmeisterschaften der Jugend U 16 und Junioren U 20 von Hamburg und Schleswig-Holstein vorzubereiten.

Mit insgesamt 193 Teilnehmern in den Altersklassen ab U 16 lag die Beteiligung bei der des vergangenen Jahres. Roy Brusenbauch, Trainer beim SV Friedrichsgabe, hatte für die Titelkämpfe in der Kreisstadt zwölf Nachwuchstalente gemeldet.

Auch Schülerin Leoni de Graaf, startete in einer neuen Altersklasse. Die 15-Jährige ging an ihrem Geburtstag in der Jugend U 18 auf Titeljagd und behauptete sich dort glänzend. Im Kugelstoßwettbewerb wurde Leoni de Graaf mit 10,74 Metern nicht nur Kreismeisterin, sondern gewann auch die landesoffene Wertung. Im 50-Meter-Hürdensprint kam sie mit 9,12 Sekunden auf den sechsten Platz, ihre ein Jahr ältere Trainingskameradin Sarah Janzen wurde mit einer Zeit von 8,19 Sek. Dritte.

"Der Hürdenabstand in der Jugend ist größer als bei den Schülerinnen. Daran müssen sich die beiden erst einmal gewöhnen", erklärte Trainer Brusenbauch. Im Weitsprung blieben die Talente ein wenig unter ihren Möglichkeiten. Sarah Janzen, die im Sommer 5,48 Meter sprang und damit die Landesbestenliste der Schülerinnen W 15 anführt, landete bei 4,83 Metern. "Wir trainieren im Winter in der Moorbekhalle und können dort leider nicht alle Disziplinen üben. Zum Beispiel gibt es keine Weitsprunggrube", sagt Sarah Janzen. Trainingszeiten für die Hamburger Leichtathtletikhalle sind rar, kosten Geld und sind ein großer Aufwand für Sportler und Trainer.

Willi Damen, Trainer der Leichtathleten des SV Henstedt-Ulzburg, kann auch 2012 nicht aus dem Vollen schöpfen. Mit Luke Timmermann und Finn Drümmer waren nur zwei SVHU-Talente in Bad Segeberg am Start. Das Duo kämpfte sich tapfer durch die Einzeldisziplinen. Im Weitsprung kam Finn Drümmer auf 5,55 Meter und wurde damit Vize-Kreismeister.

Den Sieg in der KLV-Wertung holte sich Lasse Prüß (SC Rönnau 74) mit 5,94 Metern. Mit 5,79 Metern gewann Prüß auch bei den Schülern M 15. "Ich bin nicht ganz zufrieden damit, meine Bestweite liegt bei 6,08 Meter", sagte der 14-Jährige. Sein Sprungtalent bewies Lasse Prüß auch im Hochsprung, wo er sich mit 1,83 Metern den Gesamtsieg in der U 16-Klasse sicherte. Trainer Ralph Meyer traut seinem Schützling in dieser Saison eine Menge zu und würde ihn gerne zu den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der Schüler melden. "Leider hat sich bis jetzt noch kein Ausrichter gefunden, sodass die Meisterschaften wahrscheinlich ausfallen. Er könnte höchstens bei den Titelkämpfen der U 18 starten", so Meyer.

Melissa Köhler kämpft sich nach einem Fußbruch wieder nach oben

Während Lasse Prüß am kommenden Wochenende in Hamburg auf Bestweiten- und Höhenjagd geht, muss die ebenfalls sprungstarke Melissa Köhler kleinere Brötchen backen. "Ich bin vor einem halben Jahr im Training umgeknickt und habe mir eine Knochenabsplitterung im Knöchel meines Sprungbeines zugezogen. Ich musste drei Monate auf Krücken laufen, das war eine schreckliche Zeit. Ich bin erst seit einem Monat wieder im Training", sagte die Gymnasiastin, die für die Bramstedter TS startet. Mit ihrem Comeback bei den Kreismeisterschaften ist die 17-Jährige zufrieden. Im Weitsprung landete sie bei 4,96 Metern und wurde damit Kreismeisterin. "Ich merke die Verletzung noch. Aber es wird besser", sagt sie und fügt hinzu: "Meine Bestleistung liegt bei 5,64 Metern, da möchte ich wieder hin", sagt sie kämpferisch.

Am kommenden Wochenende finden in der Alsterdorfer Leichtathletikhalle die Hamburger und Schleswig-Holsteinischen Titelkämpfe der Altersklassen U 16 und U 20 statt, eine Woche später sind die Athleten der Klasse U 18, Männer und Frauen an der Reihe.