Handballgemeinschaft Norderstedt will mit neuem Männertrainer höhere Ziele ansteuern

Norderstedt. Handballfans, die am Sonnabend den 30:24-Sieg der Hamburg-Liga-Männer der HG Norderstedt bei der HG Hamburg-Barmbek vor Ort verfolgten und den ausgelassenen Jubel des Teams von Coach Markus Ginckel über die Eroberung der Tabellenspitze sahen, wären nie auf die Idee gekommen, welch Unruhe hinter den Kulissen bei der HGN herrscht.

In der Halle sickerte per "Tribünenfunk" durch, dass die Verantwortlichen der Handballspielgemeinschaft bereits im Dezember Ginckel und seinem Assistenztrainer Christian Sörensen mitgeteilt hatten, dass sie ungeachtet des aktuellen Erfolgs nur noch bis zum Saisonende mit dem Duo planen.

Der Verein will in veränderter Konstellation in die kommenden Punktrunden gehen, um einen langfristigen Erfolg nach dem für möglichst bald angestrebten Aufstieg zu sichern.

"Der Zeitpunkt für die Entscheidung erscheint angesichts der Tabellenführung unglücklich, aber man darf nicht übersehen, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt", sagte René Prignitz. Der 2. Vorsitzende der HGN und Verantwortliche für den Männer-Leistungsbereich führte an, dass in den vorangegangenen Spielzeiten die sportlichen Ziele nicht erreicht und teils in letzter Sekunde vergeben worden seien.

"Wir wollen nach dem Erreichen der Oberliga nicht wieder mit Ach und Krach um den Klassenerhalt kämpfen, sondern sofort oben mitspielen", sagte Prignitz, "uns ist zwar klar, dass der aktuelle Erfolg in der Hamburg-Liga das Verdienst von Markus und Christian ist, und die Entscheidung fällt uns schwer. Aber im Vorstand glauben wir, dass unsere weiterreichenden Ziele nur in anderer Konstellation zu erreichen sind."

Während aus einigen Richtungen zu hören war, dass für die Nachfolge bereits Marcus Schwarzer, der Ende November vom Amt als Trainer von Ligakonkurrent Norderstedter SV zurückgetreten war, fest vorgesehen ist, betont Prignitz, dass noch keine Entscheidung getroffen sei. "Wir reden mit mehreren potenziellen Nachfolgern."

Markus Ginckel versucht derweil, sportlich an diese Situation heranzugehen: "Söri und ich sind über diese Entscheidung natürlich sehr enttäuscht. Das traf uns völlig unvorbereitet, zumal wir glauben, dass wir den kommenden Aufgaben gerecht geworden wären", sagte Ginckel, "aber wir lassen uns diese Saison dadurch nicht kaputt machen. Alle im Team wollen Hamburger Meister werden, und dafür geben wir alles."

Das zu beweisen, haben die HGN-Männer gleich am kommenden Sonntag Gelegenheit. Um 14 Uhr gastiert das zweite Team des TSV Ellerbek (7./10:14) im Schulzentrum Süd.