Die A-Jugend-Handballer der Bramstedter TS sind Tabellenführer in der Schleswig-Holstein-Liga

Bad Bramstedt. Die Handballmänner der Bramstedter Turnerschaft sind nach dem Abstieg aus der Regionalliga Nordost in zwei Spielzeiten ohne Punktgewinn geblieben - die Vereinsverantwortlichen zogen das Team daraufhin aus Schleswig-Holstein-Liga zurück.

Wesentlich besser drauf als die Erwachsenen ist die männliche A-Jugend der BT; die Nachwuchscrew von Coach Eggert Pries, der das Traineramt vom beruflich verhinderten Torsten Hagenow übernommen hat, ist nach der Hinrunde noch ungeschlagen und führt mit 20:2 Punkten die Tabelle der Schleswig-Holstein-Liga an. "Dabei gehört das Gros unserer Spieler noch zum jüngeren A-Jugend-Jahrgang", so Pries, "aber die Jungs sind mit Feuereifer bei der Sache. Sie wollen unbedingt den Titel und machen ihre fehlende Erfahrung durch Einsatz wett."

Dass manchmal auch eine gehörige Portion Glück nötig ist, merkten die BT-Jungs im letzten Match vor der Winterpause, dem 31:30 (14:14)-Sieg beim Tabellendritten HSG Weddingstedt/Hennstedt/Delve. "Wir hatten in doppelter Unterzahl unsere Zwei-Tore-Führung kurz vor Schluss eingebüßt", so Pries, "und dann wagt Philipp Schroedter beim Zwischenstand von 30:30 fast mit dem Schlusspfiff als Rechtshänder von der rechten Außenposition einen unmöglichen Wurf. Der prallt an den Innenpfosten, von dort an den Fuß des Keepers und trudelt ins Tor."

Doch im Normalfall können sich die Bramstedter Nachwuchs-Handballer auf ihr eigenes Können verlassen. "Die Abwehrarbeit ist eine unserer Stärken", sagt Eggert Pries. Die Statistik belegt diese Einschätzung: Die Deckung der BT hat mit 302 Treffern die wenigsten Gegentore aller Schleswig-Holstein-Liga-Mannschaften zugelassen. "Außerdem haben wir eine erfreuliche Bandbreite an Leistungsträgern. So sind zwar Philipp Schroedter und Finn Ove Käselau unsere Führungsspieler, aber als Haupttorschütze tritt immer wieder ein anderes Teammitglied in Erscheinung."

Dass die BT-Jungs vereinsintern zurzeit kein attraktives Ziel bei den Erwachsenen haben und die im Sommer in den Herrenbereich wechselnden Akteure somit noch ohne erkennbare sportliche Perspektive sind, hemmt die Leistung keinesfalls. "Wir wollen mit unseren älteren A-Jugendlichen Lukas Franze und Jan Gustmann, dem verbliebenen Männerkader und vielleicht einigen Neuzugängen zur kommenden Saison ein Team aufbauen und werden dann hoffentlich in der Landesliga Fuß fassen", sagt Pries.

Die Hoffnungen derjenigen Spieler, die jetzt noch um Platz eins kämpfen, aber vorrangig von einer zweiten Saison in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein träumen, werden sich frühestens nach dieser Punkrunde erfüllen. Denn selbst der Gewinn des Meistertitels hätte keine weitergehenden Auswirkungen.

"Es ist egal, ob die Mannschaft den Titel holt oder nur Dritter wird - um den Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zu schaffen, müssen wir uns in einer erneuten Qualifikationsrunde behaupten", sagt Eggert Pries, "doch der blicken wir optimistisch entgegen. Wir brauchen zwar noch zwei bis vier neue Jungs aus dem 94er-Jahrgang. Doch im Kern bleibt das Team zusammen. Unsere Chancen stehen nicht schlecht..."