Der 24 Jahre alte Jungprofi aus Kisdorferwohld hat seine langwierigen Schulterprobleme überwunden und sich für die European Challenge Tour qualifiziert

Kisdorferwohld. Sollte die Golf-Saison 2012 für Ben und Florentyna Parker aus Kisdorferwohld so verlaufen, wie die Serie 2011 geendet hat, dann ist von den Geschwistern, die an einer erfolgreichen Karriere als Golfprofi arbeiten, viel zu erwarten.

Ben Parker hat zu alter Stärke zurückgefunden. Nach seinem Einstieg in den Profizirkus hatte den 24-Jährigen 2007 eine langwierige Schulterverletzung ausgebremst. Mühsam begann er 2010 damit, sich auf der European Professional Development Tour (EPD) erneut zu profilieren. Sein erster Turniersieg im Juni 2011 beim Land Fleesensee Classic ließ bereits Gutes ahnen. Nun hat sich Ben Parker in drei Etappen in der Qualifying School der EPD unter 1000 Konkurrenten das Ticket für die European Challenge Tour gesichert.

"Zum Glück ist mir die erste Runde erspart geblieben, weil ich mich auf einem Ranglistenplatz unter den sechs besten Spielern der EPD befand", sagte Ben Parker. Mitte Dezember folgte die zweite Runde in La Manga. Gegen 80 Mitbewerber musste Parker einen Platz unter den besten 20 Startern erreichen. Eine Hürde, die er als Siebter des Turniers erfolgreich nahm.

Dies war allerdings kein Vergleich zu der Belastung, die im katalanischen Girona auf ihn wartete. Dort hatten sich 156 Golfprofis eingefunden, um in sechs Spielrunden ihre Besten zu ermitteln. "Das war ein enormer mentaler Druck, und ich habe mich riesig gefreut, als ich nach vier Runden unter den Top 70 war", sagte Ben Parker, "damit war mein Aufstieg in die European Challenge Tour perfekt."

Seine Schwester Florentyna, 22, spielt nun schon im vierten Jahr auf der noch renommierteren European Tour. Doch sie lässt die neue Saison ruhiger angehen als ihr Bruder, der momentan in England trainiert, dann eine Woche in Dubai übt, um am 22. Januar zur Gujarat Kensville Challenge nach Ahmedabad in Indien aufzubrechen. "Ich gönne mir lieber zwei Monate Turnierpause", sagt sie, "ich werde zwar viel für meine Fitness tun und auch trainieren, aber vor allem die gemeinsame Zeit in Kisdorferwohld mit meinen Eltern genießen."

Florentyna Parker hat sich die Erholungspause redlich verdient; schließlich beendete sie ihre Saison mit dem neunten Platz bei den Omega Dubai Ladies Masters, der mit 10 133 Euro Preisgeld belohnt wurde. "Ein versöhnliches Ende einer für mich eher unbefriedigenden Saison. Ich habe 2011 als 27. der Europa-Rangliste beendet, 2010 war ich immerhin Achte. Aber zur Jahresmitte hatte ich eine Phase, in der ich den Ball schlecht getroffen haben." Damit das nicht wieder passiert, wird Florentyna Parker in diesen Monaten auch mit Vater Tim, der Golflehrer am GC St. Dionys in der Lüneburger Heide ist, einige Trainingseinheiten einlegen.

Für die familieninternen Übungsstunden muss sie bald aber nicht mehr die weite Anfahrt in Kauf nehmen. Von März an unterrichtet Tim Parker mittwochs und donnerstags auch im Gut Kaden Golf und Land Club in Alveslohe. "Ende März geht es für mich wieder richtig los", so Florentyna Parker, "dann spiele ich in Marokko meine ersten Turniere."