Die Tischtennisteams der Kaltenkirchener Turnerschaft müssen sich deutlich steigern, wenn sie ihre Saisonziele erreichen wollen.

Kaltenkirchen. Die Trainingsbedingungen sind optimiert, die guten Vorsätze für das neue Jahr gefasst - doch angesichts einer allenfalls mäßigen Zwischenbilanz bleibt abzuwarten, ob die Tischtennisspielerinnen und -spieler der Kaltenkirchener TS ihre ehrgeizigen Ziele am Ende der Serie 2011/2012 auch erreichen können.

Fakt ist: Sowohl die erste Damenmannschaft (Regionalliga Nord) als auch das erste Herrenteam (Oberliga Nord) müssen sich in der Rückrunde deutlich steigern, wenn sie die zum Teil enttäuschenden Resultate der ersten Saisonhälfte noch ausbügeln wollen.

"Der Weg zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord führt nur über uns." Michael Molatta, der Tischtennis-Leistungssportkoordinator der KT, hatte sich mit seiner Prognose vor Beginn der Regionalliga-Runde der Damen weit aus dem Fenster gelehnt. Doch nach zehn Partien belegt der selbst ernannte Titelaspirant nur den dritten Tabellenplatz hinter Spitzenreiter TTK Großburgwedel (18:2) und dem SC Poppenbüttel (16:4).

"Wir haben es nicht geschafft, den Verlust unserer früheren Spitzenspielerin Katalin Jedtke, die nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga zum TuS Bad Driburg gewechselt ist, zu kompensieren", sagt Molatta. Dies lag hauptsächlich an der Formschwäche Meike Müller, die vor der Saison von Hannover 96 zur KT kam.

Während Jin-Sook Cords, Aida Astani-Matthies und Bianca Dahlke allesamt im Rahmen ihrer Möglichkeiten agierten, blieb die schleswig-holsteinische Ranglistensiegerin des Jahres 2011 in den Regionalliga-Wettkämpfen deutlich hinter den hohen Erwartungen zurück. Müller hatte allerdings auch ein wenig Pech: Wegen eines mehrwöchigen Praktikums und einer Lungenentzündung konnte sie sich nicht so intensiv wie vorgesehen auf die Punktrunde vorbereiten.

Meike Müller spielt in der Rückrunde eine Schlüsselrolle

Mannschaftsbetreuerin Kirsten Krüger-Trupkovic: "Ab sofort zählen nur noch Siege. Wir können unsere beiden direkten Konkurrenten aber nur dann noch abfangen, wenn Meike in den direkten Vergleichen punktet." Die Statistik bestätigt die Einschätzung der früheren Damen-50-Weltmeisterin: In den Partien gegen den TTK Großburgwedel (5:8), Hannover 96 (7:7) und den TSV Schwarzenbek (5:8) blieb Müller jeweils ohne Erfolgserlebnis - beim 8:6- Erfolg in Poppenbüttel gewann sie dagegen zwei ihrer drei Einzel.

Krüger-Trupkovic hofft, dass die KT-Crew nun endlich in der Regionalliga angekommen ist. "Spielsystem und Atmosphäre sind ganz anders als in der 2. Bundesliga, das ist gewöhnungsbedürftig und hat uns zu Beginn der Serie einige Probleme bereitet. Außerdem sind die anderen Klubs gegen uns besonders heiß. Aber wenn wir jetzt richtig beißen, dann ist noch alles drin."

Das sportliche Schickal der zweiten Kaltenkirchener Damenmannschaft, mit 0:20 Punkten und desaströsen 22:80 Spielen Schlusslicht, scheint dagegen schon besiegelt zu sein. Lediglich Angela Engel ließ erkennen, dass sie in der dritthöchsten deutschen Klasse mithalten kann. Das Zwischenfazit der neuen Nummer eins des Teams: "Wir sind in unserer aktuellen Besetzung zu stark für die Oberliga und zu schwach für die Regionalliga."

Die erste Herrencrew der KT hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Oberliga Nord dagegen noch alle Trümpfe in der Hand. Der Rückstand des Tabellenachten (6:12 Zähler) auf den rettenden siebten Rang beträgt lediglich einen Punkt. Mannschaftsführer Frank Meyer: "Der Wechsel unseres Leistungsträgers Daniel Cords zum Zweitliga-Verein SV Siek hat uns sehr hart getroffen."

Der regionalliga-erfahrene Wilhelm Krüger (kam vom TTC Bietigheim-Bissingen) konnte die entstandene Lücke bisher nicht gleichwertig schließen; er gewann an Position zwei lediglich fünf Einzel. Außerdem mussten die Kaltenkirchener ihre in den vergangenen beiden Jahren so erfolgreichen Doppel umformieren.

Erfreulich: Die starke Hinrunde von Michael Dinse, der mit 6:4 Siegen im mittleren Paarkreuz als einziger KT- Akteur eine positive Bilanz spielte.