TuRa Harksheides Daniel Falk kann die 5:8-Niederlage des HJT nicht verhindern

Norderstedt. Daniel Falk, Bundesliga-Kämpfer im Hamburger Judoteam, versuchte alles. Der 28-Jährige zupfte und zerrte an seinem Gegner René Schendel, versuchte, ihm ein Bein zu stellen oder ihn zu Boden zu ringen. Vergeblich: Der Potsdamer entwischte ständig. Die Folge: Daniel Falk bekam keine Punkte, sondern Strafen wegen Passivität. Letztlich wurde der Kampf in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm für René Schendel gewertet, die Mannschaft vom Universitäts-, Judo- und Kampfsportclub (UJKC) Potsdam gewann nach Hin- und Rückrunde mit 8:5 Punkten. Ein Grund: Die Brandenburger hatten mit Robert Zimmermann (bis 100 Kilogramm) und Robert Kopiske (bis 60 kg ) zwei Deutsche Meister in ihren Reihen. Hinzu kamen die WM-Starter Yuri Rybak (über 100 kg) und Andrei Kazusionak (bis 90 kg).

Thomas Schynol, Manager des Hamburger Judoteams, sprach von einem entscheidenden Kampf um den zweiten Tabellenplatz und damit verbunden um das Heimrecht im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft. "Die Niederlage ist schmerzhaft", so Schynol. Nach der Hinrunde lagen der amtierende Deutsche Vizemeister und die Gäste aus Potsdam noch gleichauf. Im zweiten Durchgang ließen die Gastgeber aber Federn.

Daniel Falk, der dieses Mal als einziger Starter von TuRa Harksheide auf die Matte ging, war als letzter Kämpfer an der Reihe. Als der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, der beim Otto-Versand arbeitet, zum Duell gegen René Schendel antrat, war die Begegnung allerdings schon entschieden. Sein Team lag zu dem Zeitpunkt bereits uneinholbar hinten. "Schade, es wäre natürlich schöner gewesen, wenn meine Mannschaft vorgelegt hätte", so Falk.

Uwe Lemmermann, Pressewart der Judoabteilung von TuRa Harksheide, schimpfte anschließend über das seit diesem Jahr gültige, neue Regelwerk des Deutschen Judobundes. "Jede kleine Passivität oder jeder Verstoß wird sofort mit einem Shido bestraft. Das hat zur Folge, dass immer mehr Kämpfe nicht durch Technik, sondern durch Strafen entschieden werden. In dieser Begegnung wurden beispielsweise 35 Strafen ausgesprochen. Eine traurige Entwicklung, die auch von vielen aktiven Judokas kritisiert wird."

Das Hamburger Judoteam rutschte durch die Niederlage auf den fünften Tabellenplatz der Judo-Bundesliga Nord ab. Der fünfte von insgesamt sieben Kampftagen folgt am 18. September in Mönchengladbach.