Die 17 Jahre alte Buschreiterin aus Itzstedt möchte sich im Juni in Bad Segeberg mit ihrem Trakehner Wallach Kolani für das Turnier der besten deutschen Junioren in Warendorf qualifizieren.

Bad Segeberg. Wenn Michelle Emmert mit ihrem Trakehner Wallach Kolani durch Wassergräben reitet und dabei ein paar Tropfen ins Gesicht bekommt, über weite Felder prescht und dann wieder konzentriert das nächste Naturhindernis anvisiert, ist sie wunschlos glücklich. In diesen Minuten bildet die junge Vielseitigkeitsreiterin vom Reit- und Fahrverein Struvenhütten mit ihrem Pferd und der Natur eine Einheit.

"Es ist ein tolles Gefühl, wenn Kolani in vollem Tempo zielstrebig auf die Hindernisse zureitet", sagt die 17-Jährige. Angst hat die Itzstedterin auch bei hoher Geschwindigkeit nicht. "Ich weiß, dass ich mich auf ihn hundertprozentig verlassen kann."

Auch wenn sie sich "vermetert", der Anlauf also nicht exakt passt, ist das kein Problem für Kolani. "Er gleicht das selbstständig aus", sagt seine Reiterin, die trotzdem stets mit einer kompletten Sicherheitsausrüstung (Brustpanzer und Helm) ins Gelände geht. Kolani hat Gamaschen und einen Hufschutz, damit er sich nicht selbst verletzt.

Dass sich die Gymnasiastin für ihren Lieblingssport einen Trakehner Wallach ausgesucht hat, war Zufall. Ihre Reitlehrerin Sibylle Michalski hatte Kolani vor vier Jahren gerade von der Sommerkoppel, der "Babywiese" für Pferde, geholt. "Ich saß nur einmal auf seinem Rücken - und da war es schon um mich geschehen", erinnert sich Michelle Emmert, die sich in diesem Jahr viel vorgenommen hat.

"Mein Ziel ist die Teilnahme am Bundeschampionat in Warendorf. Dafür muss ich mich beim Landeschampionat, das parallel zu den Kreismeisterschaften am 6. Juni stattfindet, möglichst weit vorne platzieren."

Der erste Test für das Duo war die Frühjahrsvielseitigkeit der Klasse A in Bad Segeberg, an der auch Hinrich Romeike und Peter Thomsen, Military-Olympiasieger von 2008, teilnahmen. Ganz reibungslos verlief die Saisonpremiere für Michelle Emmert jedoch nicht. Neue Reitstiefel sorgten für Schmerzen am Fuß, hinzu kamen ein paar technische Unzulänglichkeiten. Die Dressur verlief mit der Wertnote 6,0 eher durchwachsen.

"Ich weiß, dass noch eine Steigerung möglich ist. Wir sind immer so aufgeregt. Wenn wir das abstellen könnten, wären wir viel besser. Zuhause klappt es immer gut", sagt die Zwölftklässlerin.

Im anschließenden Springen leistete sie sich einen Abwurf, beim Geländeritt kam noch eine Zeitüberschreitung hinzu: 68,8 Strafpunkte und Platz 21 bei den Junioren. "Die fehlende Geschwindigkeit kommt noch im Laufe der Saison. Der Fehler beim Springen war ärgerlich", so die Buschreiterin, die am 24. Ap ril bei der Frühjahrsvielseitigkeit in Bordesholm startet.

Ergebnisse der Prüfungen in Bad Segeberg

Klasse L, 1. Abteilung: 1. Janna Horstmann (RV Ganderkesee)/Vivian (34,60 Strafpunkte), 2. Carolin Thenhausen (RSV Overbeckhof-Luhmühlen)/Don Diego (37,80), 3. Alina Meister (TG Stall Birkenhof Preetz)/Hill Dream (37,90).

2. Abteilung: 1. Maibrit Laustsen (Dänemark)/Ladyburn Light Foot (36,00), 2. Peter Thomsen (RFV Großenwiehe)/Barny (37,80), 3. Julia Krajewski (RFV Lingen)/Doctor Harriot (41,10).

Klasse A, 1. Abteilung: 1. Sandi Tuschke-Bade (RV Süderlügum)/Ponco Pintou (27,00 Strafpunkte), 2. Stephanie Cordugas (RSG Schmalensee)/Grand Filou (28,00), 3. Hinrich Romeike (RV St. Hubertus Rendsburg)/Empire (28,40).

2. Abteilung: 1. Malin Hansen-Hotopp (PSZV Trebeltal)/Mini Moke (35,80), 2. Ida Brönmark Riex (Schweden)/Eligius Key (47,00), 3. Diana Kramer (Dänemark)/Future Olympia (49,50).

3. Abteilung: 1. Merle Theres Neeth (RV Preetz)/Carino (29,50), 2. Marie Kraack (Ostholst. RV Malente Eutin)/Havana Club (33,00), 3. Tabea Johanna Henze (Fehmarnscher RRV)/Heavy on my Heart (40,00).