Aber trotz der deutlichen Niederlage gegen das Ausnahmeteam der Regionalliga Nordost hat der Aufsteiger sein Saisonziel fast erreicht.

Henstedt-Ulzburg. Zweitligareif präsentierten sich die rund 30 Fans des MTV Altlandsberg in der Henstedt-Ulzburger Sporthalle an der Maurepasstraße. Mit ohrenbetäubendem Trommellärm und Schlachtgesängen begleiteten sie 60 Minuten lang das vorzeitige Meisterstück des Spitzenreiters der Handball-Regionalliga Nordost bei den Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf. Durch den erst am Ende deutlichen 44:31 (22:19)-Erfolg hat sich der ungeschlagene Tabellenführer schon vier Spieltage vor dem Saisonende den Titel und den Aufstieg in die 2. Bundesliga gesichert.

Die Gastgeberinnen zeigten sich als gute Verliererinnen und gratulierten nach dem Abpfiff artig mit einer Rose für jede Gäste-Spielerin. 40 Minuten lang hatte das Team von Trainer Jens Molkow dem Favoriten verbissen Widerstand geleistet. Immer wieder machten Anja Haupt, Tina Pejic, Ann-Kathrin Skubich und die junge Leonie Tüngel die athletischen Vorteile der Berlinerinnen mit ihrer Einsatzfreude, Laufbereitschaft und Wendigkeit wett und nutzten Lücken in der Altlandsberger Deckung zu Torabschlüssen.

Als die HFHUK in der 25. Minute bis auf 16:18 herankamen, sah sich Gästetrainer Matthias Kornes sogar genötigt, den grünen Karton zu ziehen und in einer Auszeit sein Star-Ensemble neu einzustellen.

"Wir haben Altlandsberg zumindest ein wenig geärgert", sagte Jens Molkow. Dennoch wurmte den ehrgeizigen HFHUK-Trainer die Schlussphase, in der seine Mannschaft in Angriff und Abwehr Auflösungserscheinungen zeigte. Binnen acht Minuten machte der Klassenprimus aus einer 28:23-Führung einen komfortablen 36:26-Vorsprung. Da machte sich bemerkbar, dass Molkows ohnehin kleiner Kader durch den verletzungsbedingten Ausfall von Sabrina Wrage (Rückenprobleme) noch weiter geschrumpft war.

Dafür gab es ein neues Gesicht auf dem Feld zu sehen. Bettina von Gogolinski hatte sich das Trikot übergestreift und feierte als Partnerin von Stammkeeperin Christiane Sacher ein starkes Comeback zwischen den Pfosten und hielt zwei Strafwürfe. Die Torwarttrainerin der HFHUK half aus, weil Janine Becker (Achillessehnenriss) und Laura Ristau (Beruf) fehlten.

Erfreulich für den Aufsteiger: Nach der 27:29-Heimniederlage gegen den TSV Owschlag liegt Grün-Weiß Schwerin vier Spieltage vor dem Saisonende sieben Zähler zurück und hat das weitaus schlechtere Torverhältnis. Der angestrebte Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost ist den Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf damit kaum noch zu nehmen.

Die Tore der HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf : Anja Haupt (10/davon 4 Siebenmeter), Tina Pejic (7/1), Ann-Kathrin Skubich (5), Leonie Tüngel (3), Brigitte Janetzki (2/1), Melanie Bachmann, Inga Schlegel, Jaqueline Galow, Mirlinda Hani (je 1).