Marcus Schwarzer, Trainer der Oberliga-Handballer des Norderstedter SV, sah im Spitzenspiel beim Tabellenführer HSV-Handball II früh die Felle seiner Mannschaft davonschwimmen.

Norderstedt. In der 16. Minute stand es bereits 12:4 für den designierten Meister. Die Gäste, die bei der 17:34 (9:19)-Packung lange kein Bein an den Boden bekamen, bleiben aber Dritter.

"Nach rund zehn Minuten war mir klar, dass das nichts wird", sagte Schwarzer, "der HSV war richtig gut drauf, jede Aktion saß. Und wir haben fast jeden Zweikampf verloren." Der Coach vermisste neben der Aggressivität auch das nötige Selbstbewusstsein bei seinen Spielern. "Da gingen nach einer Viertelstunde die Schultern runter, das grenzte an Selbstaufgabe."

Da half es auch nicht, dass Thiago Santos erneut seinen Meniskusschaden ignorierte und versuchte, bis zum Seitenwechsel Impulse für eine Wende zu geben. Doch zu undiszipliniert gingen Bälle früh verloren, der HSV hielt sich schadlos.

"Schwer zu sagen, was mit uns los war", sagte Regisseur Henning Scholz, der wegen Rückenbeschwerden und einer Studienreise fast acht Wochen kaum an den Übungseinheiten teilnehmen konnte. Da auch Ingo Ahrens (Urlaub) mit dem Training ausgesetzt hatte, fehlte der Kreativabteilung des NSV die nötige Spielpraxis. "Allerdings gegen einen Gegner, der seine beste Saisonleistung gezeigt hat", sagte Marcus Schwarzer.

Kurios: Trotz der 34 Gegentore war Keeper Matthias Matuch bester Norderstedter. Er zeigte in der zweiten Halbzeit mit 19 Paraden eine Klasseleistung und ließ in den letzten 20 Minuten nur fünf HSV-Treffer zu.

Die Tore des Norderstedter SV: Thiago Santos (5/4 Siebenmeter), Oliver Kloster, Simon Drosdatis, Christoph Stukenbrock und Julian Uwiss (je 2), Henning Scholz (2/1), Ingo Ahrens, Benjamin Etzdorf (je 1).