Horst-Isernhagen-Saal: Matthias Wichmann und Corinna Haegermann gewinnen vor rund 250 Zuschauern das Turnier der S-Klasse.

Norderstedt. "So viel war hier schon lange nicht mehr los", sagte Rainer Fricke und blickte voller Enthusiasmus auf die Tanzfläche im Horst-Isernhagen-Saal. Fricke, der als Mitglied der Turnierleitung bei den gemeinsamen Landesmeisterschaften der Senioren II D bis S tätig war, ließ sich genauso wie die mehr als 250 Zuschauer von der tollen Stimmung anstecken.

Er sah auch, dass die Mitfavoriten in der S-Klasse, Manfred und Andrea Otto (HSV), nach nur einem Tanz das Parkett wieder verlassen mussten. "Ich habe eine starke Bronchitis. Wir sind hier nur angetreten, damit wir bei den Deutschen Meisterschaften am 29. Mai in Rödermark starten dürfen", sagte Manfred Otto. Für das erkrankte Duo sprang ein anderes HSV-Paar in die Bresche. Matthias Wichmann und Corinna Haegermann setzten sich in der S-Klasse gegen die Konkurrenz durch, wurden Gesamtsieger und Hamburger Meister.

Sehr zur Freude von Ingeburg Bröge, die im Oktober vergangenen Jahres zur Vorsitzenden des HSV Tanzsport Norderstedt ge wählt wurde. Zusammen mit ihrem Stellvertreter Norbert Knust arbeitet sie seitdem daran, der 300 Mitglieder starken Tanzsparte des HSV ein wenig mehr Leben einzuhauchen.

Großen Wert legt sie dabei auf die Mitarbeit von Stanislaw Massold, der als Klubtrainer für neuen Schwung sorgt. "Stanislaw hat dafür gesorgt, dass wieder mehr Kinder und Jugendliche bei uns tanzen", sagt Ingeburg Bröge über den Chefcoach.

Das Angebot des HSV erstreckt sich mittlerweile aber über den Turniersport hinaus. Äußerst beliebt ist die Line Dance Abteilung. "Hier kann man auch als Single mitmachen", sagt Ingeburg Bröge über die rund 50 Mitglieder umfassende Gruppe.

Für Jugendliche, die auf Modetänze und HipHop stehen, hat der HSV mit Volodymyr Protsenko einen lizenzierten Trainer und gelernten Balletttänzer engagiert, der als Choreograf schon in Russland tätig war.

Ein Sorgenkind des HSV ist und bleibt aber das über 100 Jahre alte Gebäude an der Ohechaussee 442. "Natürlich wissen wir, dass hier dringend etwas getan werden muss. Eigentlich sollte die HSV-Tanzsparte an den Ochsenzoll umziehen, das verzögert sich aber. Der Hauptverein hat uns deshalb Unterstützung bei der Renovierung dieser Räume zugesagt", sagte Norbert Knust.

Dass sich Tänzer und Zuschauer "auf der Ohe" pudelwohl fühlen, war bei den Titelkämpfen deutlich zu spüren. Sport, Geselligkeit, Ausgelassenheit und gemeinsame Freude bei Jung und Alt machten deutlich, dass der Tanzsport hier zu Hause ist.

Weitere Informationen sowie die Ergebnisse der Landesmeisterschaften sind auf der Internetseite des HSV zu finden.