Nach dem Platzverweis für Patrick Ziller drehen die Hausherren in ih rem ersten Punktspiel nach der Winterpause auf. Mäkelmann und Jeske erzielen die Siegtore.

Henstedt-Ulzburg. Über 70 Minuten schmorte Timo Mäkelmann auf der Bank. Als Jens Martens, der Trainer der Schleswig-Holstein-Liga-Kicker des SV Henstedt-Ulzburg, seinen Stürmer endlich "von der Leine" ließ und für den glücklosen Se bastian Mahnke einwechselte, traf der Angreifer nach Jeske-Zu spiel gleich mit seinem ersten Ballkontakt zur 1:0-Führung für die Gastgeber im Duell gegen Flensburg 08 (74.). Gegen die anstürmenden Fördestädter schloss wenig später Tim Jeske nach feinem Mäkelmann-Pass einen Konter zum 2:0-Endstand ab (88.). Mäkelmann, der gerade einmal eine Viertelstunde auf dem Kunstrasen an der Theodor-Storm-Straße dem Spielgerät hinterher jagen durfte, war damit auffälligster Akteur einer engagierten Heimmannschaft.

Martens hatte seinen Stürmer zum eigenen Schutz auf der Bank gelassen. "Timo hatte eine Mittelohrentzündung, konnte die Woche nicht trainieren", begründete der Coach die Nicht-Nominierung des flinken Außenspielers. Als der endlich auf den Platz durfte, wurde von seinen Teamkollegen noch geflachst: "Du machst jetzt dein Tor, und dann wechselt der Coach dich wieder für Benni Hermberg aus."

So weit ging der Henstedt-Ulzburger Fußball-Lehrer doch nicht. Für Abwehr-Routinier Hermberg, der wegen seiner Studienprüfung wochenlang kaum trainieren konnte, musste Debütant Benoit Kuate Nzuakue weichen. Der feierte einen respektablen Einstand und wird bei mehr Bindung zu seinen Mitspielern eine feste Größe im SVHU-Defensivverbund werden.

Die Gastgeber hatten erst nach der Hinausstellung von Patrick Ziller ins Spiel gefunden. Der Mittelfeldspieler hatte sich aus der Umklammerung seines Gegenspielers Marcel Hill zu heftig losgerissen und den Flensburger dabei mit der Hand im Gesicht getroffen (42.). Fortan dominierten vor rund 100 Zuschauern trotz Unterzahl die Hausherren. Räume wurden schneller zugelaufen, die Gegenspieler aggressiver attackiert und vor allem das Mittelfeld schneller überbrückt.

Angetrieben von einem agilen Jan-Hendrik Kaetow wurde die Flensburger Abwehr zunehmend unter Druck gesetzt. Die Abwehrkette mit den Innenverteidigern Benjamin Bahr und Steffen Maaß stand nun bombensicher und degradierte Flensburgs Sven Beck zum Statisten. Der Torjäger hatte im ersten Abschnitt noch Keeper André Zick zu zwei Glanztaten gezwungen. "In Unterzahl haben wir richtig aufgedreht. Ein verdienter Sieg. Die Jungs haben eine prima Partie abgeliefert", lobte Martens sein Team, das in der Tabelle Platz fünf behauptet.

Tore: 1:0 Mäkelmann (74.), 2:0 Jeske (88.).

SV Henstedt-Ulzburg: Zick - Nzuakue (81. Hermberg), Bahr, Maaß, Meyer - Bes sert, Kaetow, Glandt, Ziller - Mahnke (73. Mäkelmann), Jeske.