Die Mannschaft von Trainer Maik Wetzel hat nach der dritten Niederlage in Folge nur noch eine theoretische Chance auf den Regionalliga-Klassenerhalt.

Bad Bramstedt. Nach der 32:36 (12:15)-Heimniederlage gegen die HSG Tarp/Wanderup ist der Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost für die Handballer der Bramstedter Turnerschaft in weite Ferne gerückt. "Es wäre nicht realistisch, jetzt noch an ein Handball-Wunder zu glauben. Wir planen für die kommende Saison ab sofort zweigleisig", sagte BT-Spartenchef Thomas Ullendahl schon in der Halbzeitpause der Partie gegen den Tabellendritten.

Ob die BT im Falle des immer wahrscheinlicher werdenden Abstiegs eine Oberliga-Mannschaft auf die Beine stellen wird, mochte Ullendahl nicht bestätigen. "Das werden wir in den nächsten Wochen sehen."

Die Negativ-Entwicklung mit zuletzt drei Pleiten hintereinander ist besonders bitter, da sich alle Spieler für den Fall des Klassenerhalts grundsätzlich bereit erklärt haben, ein weiteres Jahr für die Bramstedter Turnerschaft zu spielen. "Für dieses Szenario stehen wir in aussichtsreichen Verhandlungen mit einem Sponsor", sagte Ullendahl. Doch schafft die Mannschaft nicht den zehnten Platz und damit die Qualifikation für die neue 3. Liga, dürfte die BT Leistungsträger wie die Brüder Robert und Tom Wetzel oder Tim Völzke nicht mehr halten können.

"Vielleicht müssen wir aus der Jugendabteilung heraus sogar einen kompletten Neuaufbau ins Auge fassen", so Thomas Ullendahl. Die Verantwortlichen der Handballsparte haben diesbezüglich aber noch keine Gespräche geführt.

"Schuldzuweisungen in Richtung Trainer oder Spieler wird es auch auf der Zielgeraden der Saison nicht geben", so der Macher im Hintergrund. Ullendahl ist sich hundertprozentig sicher, dass sich die Mannschaft auch in den letzten Regionalliga-Begegnungen voll reinhängt.

300 Zuschauer erlebten in der Sporthalle Schäferberg ein Topteam aus Tarp, das sich kampfstark und mannschaftlich geschlossen präsentierte und die Gastgeber von Beginn an auf Distanz hielt. Näher als bis auf einen Treffer kamen die Kurstädter nach verschlafenem Beginn im weiteren Verlauf der Partie nicht mehr heran - auch eine Folge mangelnder Konstanz. Die lässt sich exemplarisch an Peter Roloff festmachen, auch wenn es falsch wäre, den Rückraumspieler als alleinigen Sündenbock hinzustellen.

Roloff brachte sein Team beim Stand von 5:8 mit zwei sehenswerten Einzelaktionen zunächst auf 7:8 heran, um sich in den folgenden fünf Minuten mit undisziplinierten Abschlüssen, hastigen Abspielen und technischen Fehlern vier Ballverluste zu leisten. Die Folge: vier Gegentore.

Es ist den Spielern der Bramstedter TS hoch anzurechnen, dass sie sich nie aufgaben. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch ohne nennenswerte Abwehrarbeit, den die BT ausgeglichen gestaltete. Fünf Minuten vor dem Ende witterten die Hausherren beim Stand von 30:33 sogar noch einmal Morgenluft, doch es reichte nicht mehr zum Punktgewinn. "Uns fehlte die Initialzündung", kritisierte Trainer Maik Wetzel nach dem Abpfiff. Der Coach meinte damit sicherlich auch eine bestenfalls durchschnittliche Leistung seiner Torhüter.

Den theoretisch noch möglichen Klassenerhalt dürften die BT-Handballer allerdings nicht mit der Heimpleite gegen die HSG Tarp-Wanderup, sondern vielmehr mit dem Punktverlust in Oranienburg sowie den Niederlagen in Bad Doberan und Ellerbek verspielt haben. "Fünf Zähler mehr auf dem Konto, und die ganze Sache wäre überhaupt kein Problem", sagte Thomas Ullendahl frustriert.

Die Tore der Bramstedter Turnerschaft: Tim Völzke (8), Peter Roloff, Arbnori Maxhera, Sören Petersen, Alexander Hennings (je 4), Marcus Dahlinger, Tom Wetzel (je 3), Björn Walluks, Kjell Köpke (je 1).