Die Regionalliga-Handballer verlieren das Schlüsselspiel gegen TSV Ellerbek in den letzten sieben Minuten. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt fünf Punkte.

Ellerbek. Nach der bitteren 34:35 (17:14)-Auswärtsniederlage beim TSV Ellerbek sind die Hoffnungen der Regionalliga-Handballer der Bramstedter TS (12./11:27 Punkte) auf den Nullpunkt gesunken. Ellerbek als Elfter (16:22) und der Oranienburger HC (16:20) auf Platz zehn befinden sich momentan nicht mehr in Schlagdistanz. Um sich für die neue 3. Liga in der kommenden Saison zu qualifizieren, müsste die BT mindestens Zehnter werden.

53 Minuten lang gingen die Kurstädter vor 300 Zuschauern in der Rudolf-Harbig-Halle konzentriert, kampfstark und auch handballerisch überzeugend zu Werke. Der Lohn: eine 33:31-Führung.

Beide Teams verteidigten jeden Meter Boden. Die Jugendlichen mit dem Wischmob waren im Dauereinsatz; beinahe im Minutentakt musste der Schweiß der am Boden liegenden Akteure von der Spielfläche gewischt werden. Die Unparteiischen verhängten ein Dutzend Zeitstrafen, insgesamt 16 Siebenmeter und in der 23. Minute eine Rote Karte gegen den Bramstedter Kjell Köpke; das Gespann aus Braunschweig hatte indes keine Schuld an der neuerlichen Auswärtsniederlage der BT, die sehr an das 25:26 in Bad Doberan erinnerte.

Selbst der Feldverweis für Köpke wurde nicht kontrovers diskutiert. "Das war zwar keine Absicht, aber ganz klar eine Abwehraktion an den Hals", urteilte Jens Molkow, Trainer der Regionalliga-Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf, der sich nach der kurzfristigen Absage der Auswärtspartie bei Pro Sport Berlin 24 unter die Zuschauer gemischt hatte.

Köpke fehlte anschließend im Abwehrverbund der Gäste, die furios gestartet waren und erst nach acht Minuten den ersten Ellerbeker Treffer zum Zwischenstand von 5:1 kassiert hatten. Als er das Feld räumen musste, lagen seine Mannschaftskollegen immerhin noch mit 14:9 in Front - doch der Vorsprung schmolz kontinuierlich zusammen.

So sehr sich die Angreifer der BT auch mühten, so löchrig präsentierte sich mit zunehmender Spieldauer die Deckung. Vor der Pause hielt der vom Post SV Schwerin nach Ellerbek gewechselte Neuzugang Lars Klüttermann die Gastgeber im Spiel; im zweiten Durchgang drehte Andreas Butzmann trotz starker Rückenbeschwerden auf und wirbelte die BT-Abwehr ein ums andere Mal durcheinander.

Da nützten den Gästen auch die Tore der beiden Rückraumrecken Tom Wetzel und Tim Völzke nichts. Sie mussten sich über weite Strecken der Partie mit Sonderbewachern herumplagen. Schmerzlich vermisst wurde Peter Roloff, der aus beruflichen Gründen passen musste.

Doch so gut sich Wetzel und Völzke auch aus der Affäre zogen: Als es darauf ankam, waren beide ausgelaugt und setzten ihre letzten Würfe krachend ans Gebälk des Ellerbeker Tores. Den Gästen wurde wieder einmal ihre schwach besetzte Auswechselbank zum Verhängnis...

BT-Trainer Maik Wetzel war nach dem Schlusspfiff restlos bedient. "Was soll ich dazu sagen? Diese Niederlage war genauso unnötig wie die in Bad Doberan", sagte der Coach kopfschüttelnd.

Über die Konsequenzen der Niederlage wollte der Trainer unmittelbar nach dem Match nicht reden. "Ich werde sehr schlecht schlafen - und dann werden wir sehen, wie es weitergeht."

Tabelle: 1. Reinickendorfer Füchse (32:6 Punkte), 2. HSV Insel Usedom (32:6), 3. HSG Tarp/Wanderup (30:8), 4. HSV Peenetal Loitz (27:11), 5. BFC Preußen Berlin (24:16),..., 9. THW Kiel II (18:20), 10. Oranienburger HC (16:20), 11. TSV Ellerbek (16:22), 12. Bramstedter TS (11:27),..., 16. LHC Cottbus (5:33).

Die Tore der Bramstedter Turnerschaft: Tom Wetzel (15/6 Siebenmeter), Tim Völzke (4), Torben Petersen (4), Sören Petersen (4), Kjell Köpke (2), Alexander Hennings (2), Arbnori Maxhera, Björn Walluks, Marcus Dahlinger (je 1).