Besser hätte das erste Frauenteam des 1. VC Norderstedt nicht in die wichtige Zweitligapartie beim TV Gladbeck starten können.

Norderstedt. Im Schlüsselspiel der abstiegsgefährdeten Tabellennachbarn hatte sich der VCN (9./8:22 Punkte/15:39 Sätze) gegen den direkten Verfolger (10./ 8:24/23:40) den ersten Satz souverän mit 25:19 gesichert.

Ein Auftakt nach Maß, aus dem so manche Mannschaft Selbstvertrauen schöpfen würde, um das Match locker nach Hause zu bringen. Doch die Spielerinnen von VCN-Coach Thomas Schmidt verloren völlig den Faden. Am Ende stand vor 280 Zuschauern eine 1:3 (19:25, 25:14, 25:14, 25:15)-Pleite zu Buche. Nun trennen den VCN noch zwei Punkte von einem Abstiegsrang.

"Mir ist ein Rätsel, was mit der Mannschaft nach dem ersten Durchgang passiert ist", sagte Thomas Schmidt, "es lief alles gut, der Wille zum Kampf war zu sehen, alle Spielerinnen haben ihre Rolle erfüllt und eine ordentliche Leistung gezeigt." Doch anstatt selber unbekümmert und frei aufzutrumpfen, ließen die Norderstedterinnen den Gegner immer besser ins Spiel kommen.

"Wir hatten eigentlich gehofft, den Gladbeckerinnen im ersten Durchgang ein wenig den Schneid abgekauft zu haben", sagte Mannschaftsführerin Kathrin Rehfeldt, "aber stattdessen wurden die plötzlich sicherer und fingen an, mutig zu spielen."

Ganz anders als der 1. VC Norderstedt. Aus einer immer schlechter werdenden Annahme heraus konnte Zuspielerin Frauke Tönsing ihre Angreiferinnen kaum noch gefährlich einsetzen. Perspektivspielerin Tönsing (20) hatte für die bei den Trainingseinheiten in der vergangenen Woche beruflich verhinderte Ale xandra Schuda den Vorzug erhalten.

Doch als das Norderstedter Aufbauspiel unter Druck geriet, kamen fast alle Angriffe des VCN nur noch über die Außen- und Diagonalpositionen. "So addieren sich dann viele kleine Fehler zu einem spielentscheidenden Problem", sagte Rehfeldt, "Annalena Broscheit und ich waren auf den Mittelpositionen in der Offensive teilweise abgemeldet."

Stattdessen lastete der Hauptanteil der Verantwortung auf den Schultern der Youngster Laura Eickhof (16) und Lena Janning (20). "Beide hatten leider nicht ihren besten Tag erwischt. Da half es auch nicht, dass uns Angreiferin Katharina Culav noch einmal auf der Außenposition ausgeholfen hat", sagt Coach Schmidt.

Er und sein Team wollen nun die zweiwöchige Spielpause nutzen: "Wir müssen tapfer weiterarbeiten, den Aufschlag trainieren und neues Selbstbewusstsein tanken."