Statt König Fußball regiert im Norderstedter Stadtgebiet der Winter, an Freundschaftsspiele auf den mit Schnee und Eis bedeckten Sportplätzen ist momentan nicht zu denken.

Norderstedt. Beste Voraussetzungen also, um unters Hallendach zu wechseln.

Nach zuletzt zwei Freiluft-Veranstaltungen zog auch das von den Stadtwerken Norderstedt und den in Schleswig-Holsteins fünftgrößter Stadt angesiedelten Fußballklubs initiierte Gemeinschaftsprojekt "Norderstedt kickt fair" in die Moorbekhalle um. Und dort wird es auch bleiben.

"Ich sehe die Zukunft von ,Norderstedt kickt fair' ganz klar in der Halle", sagte Reenald Koch, Präsident des diesjährigen Ausrichters Eintracht Norderstedt, "wir wollen aus dem Turnier eine Traditionsveranstaltung wie den Nord-Hypo-Pokal machen, bei dem die Moorbekhalle stets rappelvoll gewesen ist." Diesmal kamen allerdings nur etwa 100 Zuschauer. "Von dieser schwachen Resonanz sind wir doch ein wenig enttäuscht", so Koch.

Die anwesenden Fußballfans sahen dafür aber zahlreiche spannende Duelle der acht teilnehmenden Mannschaften. Im Gegensatz zum Sommer 2009, als die Turnierspiele auf den Kunstrasenplätzen am Langenharmer Weg und an der Ochsenzoller Straße stattfanden und der sportliche Reiz durch die eklatanten Klassenunterschiede der beteiligten Mannschaften eher gering war, wurde beim Budenzauber nach Futsal-Regeln gekickt. Als Spielgerät kam deshalb ein sprungreduzierter Ball zum Einsatz, außerdem wurde auf die bei vielen Hallenturnieren üblichen Banden verzichtet.

Zwar wurde Eintracht Norderstedt erneut seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich zum dritten Mal den Pokal. Doch das Team von Trainer Marco Krausz war keinesfalls übermächtig: So mussten sich die Oberliga-Fußballer im Vorrundenspiel gegen Kreisklassen-Klub SV Friedrichsgabe mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Und auch beim 4:3-Erfolg im Finale gegen die zwei Klassen tiefer gemeldete Bezirksliga-Mannschaft von TuRa Harksheide hatte der Favorit nach einem 0:2-Rückstand mehr Mühe als erwartet.

"Dieses Turnier hat richtig Spaß gemacht. Die konditionellen Nachteile der unterklassigen Teams kommen in der Halle längst nicht so wie auf dem Großfeld zum Tragen", sagte Denis Wucherpfennig, der Mannschaftskapitän des SV Friedrichsgabe.

Welcher Norderstedter Verein das Turnier im Jahr 2011 ausrichtet, muss noch geklärt werden. Eines ist aber schon jetzt sicher: "Auf Siegprämien werden wir auch zukünftig verzichten, da der Leistungsgedanke nicht im Vordergrund steht", so Reenald Koch.