Die Saison der Verbandsliga-Fußballer des WSV Tangstedt ist bisher alles andere als gleichmäßig verlaufen. Vor allem zu Beginn der Spielzeit lieferte die Mannschaft von Trainer Markus Weber recht unterschiedliche Leistungen ab.

Tangstedt. Erst in den vergangenen beiden Monaten brachte der WSV mehr Konstanz in sein Spiel. Die Folge: Der Aufsteiger überwintert auf dem zehnten Platz in der Verbandsliga Süd-Ost und hat sich ein Vier-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge herausgearbeitet.

Einer, der seine Leistung auch bei Niederlagen immer bringt und auf den immer Verlass ist, ist Betreuer Gerd Rehm. Der Norderstedter, der im Juni seinen 65. Geburtstag feierte, ist seit elf Jahren an der Seitenlinie aktiv. Er ist mit Leib und Seele dabei, kümmert sich um die körperlichen, aber auch die seelischen Belange der Fußballer. Er leidet bei Niederlagen extrem, jubelt dafür umso schöner über Siege. "Die Atmosphäre auf dem Sportplatz ist toll. Es macht Spaß, wenn man ins Stadion kommt, hier kennt jeder jeden. Tangstedt ist eben immer noch ein richtiges Dorf", sagt Gerd Rehm.

Seinen ersten Job als Mannschaftsbetreuer bekam das "Mädchen für alles" allerdings nicht in Tangstedt, sondern in Norderstedt beim SV Friedrichsgabe. Dort war der gelernte Maler und Lackierer nach seiner aktiven Laufbahn als Fußballer 15 Jahre im Einsatz. Eine Bänderverletzung im Sprunggelenk hatte ihn 1978 gezwungen, seine aktive Karriere zu beenden. Gerd Rehm, der unter anderem für Eintracht Garstedt, den TuS Hasloh, den Hummelsbütteler SV und die FSG Henstedt-Ulzburg kickte: "Ich wollte unbedingt weiterhin irgendwas mit Fußball machen, nur spielen konnte ich nicht mehr."

Die fußballlose Zeit war schnell beendet. Nach seinem Hausbau im Stadtteil Friedrichsgabe radelte Gerd Rehm einige Male zum Kreisliga-Verein SVF, um sich die Partien anzuschauen. Hier und da wurde geplaudert, schnell lernte er die Verantwortlichen des Klubs kennen - und tauchte wieder ins Fußballerleben ein. Ob als Platzkassierer oder als Obmann - der rührige Rehm war überall zu finden.

Viele sportliche Erfolge, aber auch Enttäuschungen hat das Urgestein erlebt. Seine Erlebnisse abseits des Platzes will Gerd Rehm ebenfalls nicht missen. "Wir haben 1988 mit dem SVF eine Ausfahrt nach Ungarn an den Plattensee gemacht. Daraus sind Freundschaften entstanden, die bis heute gehalten haben."

Was ihn immer noch dazu bewegt, bei Wind und Wetter an der Seitenlinie zu stehen? "Es ist schön, mit jungen Menschen zusammen zu sein. Man spricht über andere Themen als mit Älteren. Das hält mich jung."