Der 18 Jahre alte Youngster vom Har vestehuder RV gewinnt das Eliterennen auf dem 2,1 Kilometer langen Rundkurs im Freizeitpark.

Kaltenkirchen. "Dat matscht so schön" behaupten nicht nur "Torfrock"-Fans. Vor allem Kinder nehmen den Schallplattentitel der norddeutschen Kult-Band gerne wörtlich und toben mit Freude in der freien Natur herum, auch wenn es mal etwas feuchter und der Untergrund aufgeweicht sein sollte.

Doch wer glaubt, dass dieses Vergnügen nur jüngeren Menschen vorbehalten ist, der irrt gewaltig. Beim Crossrennen des Radsportclubs Kattenberg im Kaltenkirchener Freizeitpark, dem 9. Lauf des Stevens-Cycle-Cross-Cups 2009/2010, waren viele der 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Kindesalter schon lange entwachsen. Und trotzdem machten sie sich mit ihren Rädern voller Begeisterung auf die 2,1 Kilometer langen Runden durch den Wald.

Dass die Crossfahrer durch Hügel, kleine Hürden oder Matschpassagen immer wieder zum Absteigen gezwungen wurden, störte dabei niemanden. Im Gegenteil: Gerade die Abwechslung macht diese Sportart so attraktiv.

"Crossrennen sind meistens relativ kurz, aber dafür sehr intensiv. Man fährt fast immer am Anschlag", sagt Jens Schwedler. Da die starken dänischen Gastfahrer, die 2008 noch für internationales Flair gesorgt hatten, diesmal fehlten, war der 41-Jährige der Star der Veranstaltung. Im Januar hatte sich Schwedler erstmals den Cross-Weltmeistertitel bei den Senioren geholt. In einem Monat will der Ellerbeker seinen Triumph im belgischen Mol wiederholen.

"Das Rennen im Freizeitpark hat hervorragend in mein Vorbereitungsprogramm für die WM gepasst", sagte der Routinier, der sich mit dem Rad auf den Weg nach Kaltenkirchen gemacht hatte und nach dem Wettbewerb eine Krafttraining-Einheit absolvierte. Den ersten Platz im 60- minütigen Hauptrennen, dessen Resultate in die Wertung zum Deutschland-Cup einflossen, musste Jens Schwedler indes einem anderen Starter überlassen: Der 18 Jahre alte Enno Quast vom Harvestehuder Radsport-Verein fuhr und lief der gesamten Konkurrenz davon. "Mein Ziel sind die Deutschen Cross-Meisterschaften am 10. Januar 2010 in Magstadt. Da will ich vorne mitmischen", sagte der Sieger.

Die Organisatoren vom RSC Kattenberg waren mit der Resonanz zufrieden. "Im vergangenen Jahr waren es rund 40 Starter mehr. Da waren wir aber zehn Tage später dran", sagt RSC-Vorsitzender Jochen Kahl, der zusammen mit seinen 50 Helfern für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgte. Ein Indiz für die zunehmende Beliebtheit des Crossens: Neben den Elitefahrern und den Senioren hatten sich unter anderem auch 14 Frauen sowie zahlreiche Hobbyfahrer angemeldet. Jüngster Teilnehmer war mit gerade einmal acht Jahren RSC- Mitglied Adriaan Stade.

Für viele Starter in Kaltenkirchen sind die Hatz durch den Wald und die Abwechslung im Rennen sowieso wesentlich attraktiver als das Windschattenfahren und der Geschwindigkeitsrausch im Sommer. "Das Fahren im Winter ist viel cooler. Es gibt immer neue Attacken, man ist dauernd in Bewegung, da ist einfach mehr Action", begründete der Norderstedter Max Lindenau, Sieger im U 17-Rennen, seine Leidenschaft für den Radsport während der kalten Jahreszeit.

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