Während sich die HGN-Herren früh vom Niendorfer TSV absetzen, laufen die Norderstedter Frauen lange einem Rückstand hinterher.

Norderstedt. Vermeintliche "Selbstgänger-Spiele" bergen im Handball die Gefahr, dass sich der Favorit in Sicherheit wiegt und dann gegen einen beherzt kämpfenden "Underdog" auch mal eine böse Überraschung erlebt. Doch diese Nervenprobe ersparten die Oberligamänner der HG Norderstedt ihrem Trainer Markus Ginckel. Mit 32:21 (13:9) wies der Tabellensechste HGN (9:5 Punkte/200:183 Tore) den Vorletzten Niendorfer TSV (3:11/180:246) klar in die Schranken.

Die Norderstedter Überlegenheit zeichnete sich so früh ab, dass Ginckel bereits ab Mitte der ersten Halbzeit allen seinen Akteuren Einsatzzeiten gab. Einen kleinen Einbruch im Spielfluss bis zur Pause kompensierte die HGN nach Wiederanpfiff und setzte sich schnell uneinholbar (20:13/42.) ab. Lob kassierte Hagen Kröger für seine Spielmacherrolle, die er sich mit David Caballero teilte. Erfreulich: Die HGN-Kombinationen banden auch die Außenspieler ein, was zuletzt oft nicht geklappt hatte.

Spielverlauf: 3:1, 6:3, 11:4, 12:7, 13:9 - 18:12, 21:15, 24:16, 28:18, 30:20, 32:21.

Die Tore der HG Norderstedt: Timm Conring (6), David Caballero und Hagen Kröger (je 5), Christian Sörensen und Maximilian Holz (je 4), Thiemo Fraatz und Jan Beermann (je 3), Johannes Laskawy und Heiko Peters (je 1).

Oberliga Frauen: HG Norderstedt - HT 16 25:24 (10:14). Deutlich spannender als "ihre" Männer gestalteten die HGN-Frauen (7./6:8/172:165) den Heimsieg über den Tabellenzehnten (147:165). "Ich hätte nie geglaubt, dass man derart viele hundertprozentige Torchancen vergeben kann", sagte HGN-Trainer Stefan Franck, der sonst nur in der phasenweise nicht sattelfesten Abwehr Kritikwürdiges an seinem Team fand.

Aber die "Fahrkarten", darunter fünf vergebene Siebenmeter, ließen die HGN bis spät in der Partie zurückliegen (21:24/53.). "Uns hat gerettet, dass wir bis zuletzt Tempo gemacht haben, wir haben die HT 16 platt gerannt", sagte Stefan Franck. Neben Rückraumspielerin Heike Rettke kassierte Kreisläuferin Nicole Skowronek ein Sonderlob. Sie war nach grad überstandenem Infekt eingewechselt worden (38.). Franck: "Sie hat in Abwehr und Angriff eine starke Partie gezeigt." Den Siegtreffer erzielte Elina Werner bereits in der 59. Minute per Siebenmeter.

Spielverlauf: 1:5, 5:8, 6:11, 6:13, 10:14 - 12:17, 15:19, 17:19, 19:23, 21:24, 25:24.

Tore der HGN: Elina Werner (8/1 Siebenmeter), Heike Rettke, Nicole Skowronek (je 4), Claudia Danger (4/1), Sabrina Dorsch (3), Britta Böckmann, Tina Bahnsen (je 1).