Henstedt-Ulzburgs Trainer Michael Hübner hält seine Spieler geschickt un ter Spannung.

Henstedt-Ulzburg. Die Handballer des SV Henstedt-Ulzburg eilen in der Oberliga Schleswig-Holstein von Sieg zu Sieg, haben bei sieben Erfolgen in Serie ein phantastisches Torverhältnis von 263:157 Toren. Nur die Zweitliga-Reserve des VfL Bad Schwartau (14:0, 233:199) hält dagegen.

Trainer Michael Hübner steht so Woche für Woche vor dem Problem, seine "Überflieger" neu zu motivieren. Natürlich hat Hübner, der vor Jahren unter Bob Hanning beim HSV-Handball in der Bundesliga als Assistenztrainer arbeitete, eine Reihe gestandener Akteure im Team, die schon in höheren Ligen Erfahrung gesammelt haben. Hübner hat aus herausragenden Individualisten ein Team geformt, das als geschlossene Einheit auftritt und Siegermentalität zeigt."

"Die lebt der Trainer vor. Er verlangt immer 120 Prozent. Er will jedes Spiel gewinnen - und zwar so hoch wie möglich", sagt Henning Hipler (21), einer der jungen Spieler im Kader. Der Linksaußen kommt aus der eigenen Jugend. Seit Ausbildungsende arbeitet er bei Dodenhof in Kaltenkirchen als Fachkraft für Lagerlogistik. Die Verpflichtung von einem halben Dutzend Topspielern und die damit verbundenen geringeren Einsatzzeiten sieht Hipler nicht als Nachteil. "Ich kann von den alten Hasen lernen", sagt Hipler, der von Steffen Reider oder Maik Barthen schon viele Tipps erhielt.

Auch der Coach kümmert sich intensiv um den Nachwuchs. "In den Herbstferien haben wir in einem Sonderprogramm Abwehrarbeit gepaukt", erzählt Hipler. Trotz seiner Jugend hat der Youngster schon unter vier Trainern gearbeitet: Tim Ullrich, Jens Häusler, Frank Moreau und nun Michael Hübner. "Alle haben ihre eigene Philosophie und von allen habe ich profitiert", sagt Henning Hipler.

"Bis zum Meistertitel sind noch 19 Stolpersteine aus dem Weg zu räumen", meint der Youngster, der die Trainer-Philosophie offenbar bestens verinnerlicht hat. Wenn dem am Rande der Begegnungen etwas nicht passt, zeigt Hübner Emotionen und brüllt lautstark seine Anweisungen. Meist aber überzeugt er mit seinem fundierten Handball-Wissen. Auf jeden Fall hat er einen Führungsstil, der Leitwölfe wie Nachwuchsleute gleichermaßen anspricht und begeistert.