Petrus hat wohl etwas gegen American Football - oder zumindest gegen die letzte Partie in der Regionalliga Nord. Zum dritten Mal musste das Spiel der Norderstedt Nordic Wolves (3./12:10 Zähler/230:280 Touchdown-Punkte) bei den Osnabrück Tigers (2./16:6/238:133) abgesagt werden; zum zweiten Mal wegen eines durch Regenfälle unbespielbaren Platzes.

Norderstedt. "Jetzt warten wir, ob das Match noch einmal angesetzt wird", sagt Wolves-Pressesprecher Torsten Dreyer. Eine Frage, die für die sportliche Zukunft der Wolves von enormer Bedeutung ist, da die Göttingen Generals (4./ 12:12/163:183) dank des besseren Touchdown-Verhältnisses darauf lauern, sich wieder vor die Wolves zu schieben.

Dieser dritte Rang ist von größerer Bedeutung als in allen vorangegangenen Spielzeiten. Trotz der erfolgreichsten Saison in der Vereinsgeschichte müssen die "Wölfe" des SV Friedrichsgabe damit rechnen, dass - anders als in früheren Jahren - Platz vier nicht zum Klassenerhalt reicht. 2008 genügte hierfür sogar noch der sechste Rang.

Grund: Der Verband plant eine neue Staffelstruktur, deren Auswirkung auf die Zusammensetzung der Regionalligen noch nicht im Detail feststeht. Aber eine Straffung des Unterbaus der Bundesligen, also eine Reduzierung der Teams in der dritthöchsten Klasse, ist das Ziel. "Deshalb wollen wir unbedingt Dritter werden", sagt Dreyer. Doch welche Szenarien sind momentan möglich?

Erstens: Das Spiel findet bis zum offiziellen Saisonende am 31. Oktober doch noch statt, die Wolves gewinnen. Platz drei wäre sicher.

Zweitens: Die Tigers bieten einen Termin an, auf den sich beide Teams einigen. Aber die Partie fällt erneut aus und findet endgültig nicht mehr statt. "Dann müsste laut Spielordnung ein Quotient der bestrittenen Partien je Mannschaft gebildet werden, und in der Wertung wären wir besser als Göttingen", so Dreyer.

Drittens: Die Tigers können bis zur letztmöglichen Einladungsfrist am 21. Oktober keinen neuen Termin anbieten. "Dann müsste der Verband diese Partie sogar zu unseren Gunsten werten", sagt der Wolves-Pressesprecher.

Viertens: Das Match wird ausgetragen - und Osnabrück gewinnt. Dann würden die Wolves hinter Göttingen zurückfallen. Dreyer: "Dann müssten wir warten, bis sich die Landesverbände endgültig über die Zusammensetzung der Ligen geeinigt haben. Und erst dann wäre klar, ob Platz vier zum Klassenerhalt in der Regionalliga reicht oder nicht."

Eine Planungsunsicherheit, die sich bei den Wolves niemand wünscht. Aber vielleicht hat Petrus ja ein Einsehen...