Ihre Boxhalle haben die Faustkämpfer der Kaltenkirchener Turnerschaft praktisch direkt vor der Nase. Doch trotz der guten Trainingsbedingungen waren Erfolgsmeldungen in letzter Zeit Mangelware.

Kaltenkirchen. Spartenleiter Martin Jahnke kennt die Gründe: "Das Problem ist, den Nachwuchs langfristig an den Verein zu binden. Zwar kommen immer wieder talentierte Kinder und Jugendliche zu uns, weil sie gerne boxen möchten. Viele von ihnen hören aber nach relativ kurzer Zeit wieder auf. Vor allem dann, wenn es mal nicht so gut läuft. Wer dagegen zäh ist und zehn oder mehr Kämpfe im Ring absolviert hat, bleibt meistens auch dabei. Das dauert aber im Normalfall ein paar Jahre."

Momentan trainieren rund 15 Faustkämpfer regelmäßig bei Erhard Garbrecht, Lars Jahnke, Malte Jönk und Peter Schmidt. Auch Schwergewichts-Profi Konstantin Airich hält sich in Kaltenkirchen fit und gibt den KT-Boxern ab und zu ein paar Tipps.

Mit einem neuen Konzept und der damit verbundenen stärkeren individuellen Förderung der Aktiven will die Kaltenkirchener Turnerschaft nun wieder an die früheren sportlichen Erfolge anknüpfen. Erfreulich: Mit Stanislaw Mohn und seinem Bruder Alex sind zwei Talente, die zwischenzeitlich für den AC Einigkeit Elmshorn im Ring standen, wieder nach Kaltenkirchen zurückgekehrt.

Der erste Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Stanislaw Mohn wurde Schleswig-Holstein-Meister und sicherte sich bei den Norddeutschen Titelkämpfen in Brunsbüttel die Silbermedaille. In einem spannenden Finale unterlag der 18-Jährige dem mehrfachen Norddeutschen Meister Albert Becker aus Marne knapp mit 12:17 Punkten und 2:3 Richterstimmen.

"Ich bin mit dem zweiten Platz sehr zufrieden. Stanislaw boxt ja im ersten Jahr bei den Männern. Möglicherweise wäre für ihn die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften noch zu früh gekommen", sagte Martin Jahnke.

Immerhin: Mohn wurde während der Titelkämpfe in Brunsbüttel für seinen mittlerweile 50. Kampf ausgezeichnet und erhielt dafür eine Boxhandschuh-Statue aus Stein.

Wer Lust hat, den Boxern der Kaltenkirchener Turnerschaft einmal über die Schulter zu schauen oder selber die Handschuhe überstreifen möchte, kann montags ab 18 Uhr (Erwachsene: 20 Uhr) beim Training in der Halle am Marschweg vorbeischauen.