Der Harksheider erkämpft beim 7:6 des Hamburger JT im Bundesliga-Viertelfinale gegen den JC Ettlingen den entscheidenden Punkt.

Norderstedt. Die Stimmung kocht über in der Norderstedter Falkenberghalle. Die 300 Fans hält es beim Bundesliga-Viertelfinale zwischen dem Hamburger Judo Team und dem JC Ettlingen nicht mehr auf ihren Plätzen, als Daniel Falk in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm den Kampf seines Lebens liefert. Der 27 Jahre alte Judoka des TuRa Harksheide, der in Mannschaftswettbewerben für das HJT auf die Matte geht, schafft die Sensation und besiegt Dennis Huck, den U-23-Europameister von 2005 und zweimaligen nationalen Titelträger, nach 3:44 Minuten mit einem Inneren Schenkelwurf (Uchi-Mata).

Daniel Falk hat damit maßgeblichen Anteil daran, dass die furiose Aufholjagd der Hamburger mit einem 7:6-Erfolg endet.

Zwischenzeitlich hatte der von Slavko Tekic trainierte Nordmeister HJT schon mit 2:6 zurückgelegen, um sich dann Punkt um Punkt wieder an den Gegner heranzuarbeiten. Nach den Siegen von Abdullo Tangiev (Kategorie + 100 kg) und Babak Banaiy (bis 60 kg) stand Daniel Falk vor der schier unlösbaren Aufgabe, den Rückstand auf nur noch 5:6 zu verkürzen - doch im Hexenkessel Falkenberghalle wuchs er über sich hinaus. "Ein Supergefühl. Die bombastische Stimmung hat sehr geholfen", sagte Falk, "wir haben immer daran geglaubt, dass wir das Halbfinale erreichen können."

Seinem Bruder Dominik (29) blieb in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm ein Punktgewinn verwehrt. Er trieb seinen Gegner Patrick Sieger in mehrere Bestrafungen und führte mit einer kleinen Wertung. "Aber er wollte mehr rausholen, weil wir zurücklagen, und da ist er leider prompt in einen Konter gelaufen", entschuldigte HJT-Manager Thomas Schynol Falks Missgeschick.

Da aber Srdjan Mrvaljevec (bis 90 kg) und Max Münsterberg (bis 73 kg) in ihren Gewichtsklassen zwei Siege holten und Sascha Costa (bis 66 kg) ein Remis erreichte, schaffte das HJT doch noch den Einzug in die Finalrunde am 14. November, zu der 1000 Zuschauer erwartet werden. Ob die Hamburger dann ihr Heimrecht wahrnehmen können, steht aus finanziellen Gründen aber noch nicht fest.

Dafür dürfen sich die Norderstedter Judo-Fans schon jetzt auf 2010 freuen. "Angesichts dieser tollen Stimmung wollen wir alle Bundesliga-Heimkämpfe im kommenden Jahr in der Falkenberghalle ausrichten", so Thomas Schynol.