Das Team von Nach wuchstrainer Andreas Prohn kommt nach dem Aufstieg langsam in der Regionalliga an.

Norderstedt. Es ist bislang der erwartet große Schritt gewesen für die A-Junioren-Fußballer von Eintracht Norderstedt. Als sich nach dem Aufstieg in die Regionalliga Nord zahlreiche Leistungsträger zu den Oberliga-Herren verabschiedeten und Trainer Andreas Prohn eine neue Mannschaft aufbauen musste, gingen die Verantwortlichen des Vereins von einer schweren Saison aus.

Auch wenn die Youngster am vierten Spieltag beim 3:2-Sieg (Tore: Milos Ljubisavljevic/2, Malte Wilhelm) gegen Altona 93 erstmals punkteten, verzichtet der Coach weiterhin auf allzu optimistische Töne. "Es gibt eine gelöste Stimmung, aber es ist ein schmaler Grat zwischen Selbstsicherheit und Überheblichkeit."

Zumal der Gewöhnungsprozess an die zweithöchste deutsche Spielklasse laut Prohn andauert. "Ich denke, dass unsere Neuen mittlerweile wissen, wie wir taktisch spielen wollen. Aber wir sind noch nicht zufrieden."

Ein großes personelles Manko ist, dass sich im Angriff bislang keine Nachfolger für das in der Saison 08/09 überragende Duo Kolja Tirums/Moritz Mandel anbieten. "Es hat noch keiner unserer Stürmer getroffen", sagt Andreas Prohn nachdenklich.

Trotz des relativ großen Kaders versucht der 42-Jährige aber, sich für jedes seiner Talente die nötige Zeit zu nehmen. "Ich führe Einzelgespräche mit denen, wo ich das Gefühl habe, dass es nicht richtig läuft." Doch die Geduld des Trainers hat auch ihre Grenzen. "Wenn die Einstellung nicht stimmt und jemand es auch beim fünften Mal nicht richtig macht, kann ich auch nicht mehr helfen." Der Leistungsdruck ist eben nicht von der Hand zu weisen - schließlich misst sich die Eintracht auch mit dem Nachwuchs von Proficlubs wie Werder Bremen oder dem FC St. Pauli. Angesichts der hohen Anforderungen ist das Team stets unter genauer Beobachtung von Andreas Prohn: "Wir haben eine klare Vorstellung, trainieren viermal pro Woche. Einige wurden dabei schon Führungsansprüchen gerecht, aber andere fallen noch ab."

Um Reizpunkte zu setzen, wird Prohn für die Begegnung des fünften Spieltags bei Eintracht Braunschweig (Sonntag, 11 Uhr) auch Akteure aus dem zweiten Team integrieren. In die Partie gegen den Titelanwärter geht Norderstedt als Außenseiter - dieselbe Rolle besitzen die Garstedter auch am 17. Oktober (14 Uhr) im Heimspiel gegen den VfB Oldenburg, der genau wie Braunschweig mit vier Siegen in die Saison gestartet ist. Andreas Prohn hofft, dass sein Team schon in wenigen Wochen ein klareres Gesicht erhält. "Nach sechs, sieben Spielen weiß man einfach, auf wen man sich verlassen kann."