Der NSV kommt in eigener Halle gegen die SG Hamburg-Nord unter die Räder und kassiert die erste Saisonniederlage. Die HGN arbeitet sich mit dem zweiten Sieg in Folge auf den vierten Rang vor.

Norderstedt. "Vorne haben wir zu viele Fahrkarten geworfen und sind dann einfach überrannt worden." Marcus Schwarzer, Trainer der Oberliga-Handballer des Norderstedter SV , war nach der 31:38 (12:20)-Heimpleite seiner Truppe gegen die SG Hamburg-Nord restlos bedient. Seine Männer hatten die taktische Anweisung, die Angriffe auszuspielen und sicher abzuschließen, missachtet und nach Ballverlusten nicht nachgesetzt.

Der NSV agierte ungeduldig und ließ oft die nötige Cleverness vermissen. Anstatt nach Ballverlusten und Fehlwürfen zurückzueilen, wurde oft nur lamentiert. So stand Keeper Matthias Matuch den gegnerischen Angreifern meist allein gegenüber.

"Nach der Pause habe ich eine Steigerung gesehen", schränkte Schwarzer seine pauschale Kritik am NSV-Kollektiv ein. Die auf eine 6:0-Formation umgestellte NSV-Defensive hielt den Positionsangriff der SG Hamburg-Nord nun in Schach; durch eine disziplinierte Offensiv-Leistung wurden Gegenstöße weitgehend vermieden.

"Wir sind bis auf fünf Tore herangekommen. Dann haben uns zwei zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidungen den Wind aus den Segeln genommen", so der NSV-Coach. Sein Team habe gegen einen direkten Konkurrenten um ein Ticket für die künftige gemeinsame Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein gesehen, dass man nur mit voller Konzentration das Saisonziel erreichen könne.

Einen Platz unter den besten vier Teams der Abschlusstabelle und damit die Qualifikation für die neue Oberliga hat sich auch die HG Norderstedt als Ziel gesetzt. Die Männer von Trainer Markus Ginckel nahmen die hohe Auswärtshürde beim vom ehemaligen HGN-Coach Rainer Konopka trainierten TV Fischbek mit einem 27:21 (11:12)-Erfolg. Die HG Norderstedt belegt derzeit den angestrebten vierten Rang und hat wie der Norderstedter SV 4:2-Zähler auf dem Konto.

Die HGN trat wie schon beim glatten Heimsieg gegen den HSV Hamburg II erneut als geschlossene Einheit auf. Da Regisseur Dennis von Seelen fehlte, übernahm David Caballero den Part des Spielmachers. Als er nach einem üblen Foul minutenlang behandelt wurde, gerieten die Gäste ins Hintertreffen. Doch Nils Frenzel, der im zweiten Abschnitt im Kasten stand, glänzte mit einem Dutzend Paraden. Der Keeper sowie der in Angriff und Abwehr überragende Jan Beermann waren die Garanten für den Erfolg.

Die Tore des Norderstedter SV gegen die SG Hamburg-Nord: Henning Scholz (10/2 Siebenmeter), Thiago Santos (6/1), Simon Drosdatis (5), Oliver Kloster (4), Christoph Stukenbrock (2), Steffen Liepold (2), Tobias Schadendorf, Mark Fentner (beide 1).

Die Tore der HG Norderstedt gegen den TV Fischbek: Jan Beermann (5), Timm Conring (5/2 Siebenmeter), Heiko Peters (4), David Caballero, Johannes Laskawy (3), Christian Sörensen (2), Hagen Kröger, Max Holz, Ole Werner, Guido Schulz, Ewgenij Ryzh (je 1).