Der frühere HGN-Jugendspieler Fedja Burmeister kam mit den aon Fivers aus Wien. Die Männer des NSV sichern sich den Sieg.

Norderstedt. Das waren ungewohnte Töne, die da im Schulzentrum Süd erklangen. Neben breitem Norddeutsch, ein wenig berlinerischem Akzent und Niederländisch war am Rande des HGN-Ländercups für je zehn Männer- und Frauenteams erstmals auch ein neuer Dialekt zu hören: Unverkennbar unterhielten sich einige Handballer beim Turnier der HG Norderstedt im "Wiener Schmäh" mit ihren Gastgebern.

Erstmals nahmen die Wiener aon Fivers am Turnier teil. Zu verdanken hatte der Ausrichter dies einem "Eigengewächs". Fedja Burmeister, früherer Jugendspieler der HG Norderstedt, arbeitet seit einem Jahr in der österreichischen Hauptstadt und übt auch dort seinen Lieblingssport aus. Nicht einfach in einer Stadt, in der es nur zwei Ligen mit 24 Teams gibt. Zum Vergleich: In Hamburg gehen 158 Männermannschaften in fünf Ligen auf Punktejagd.

"Man merkt, dass Wien die Stadt von Kunst und Kultur ist. Vieles geht dort ruhiger zu, auch im Sport", so der Werbekaufmann, "aber die, die sich dem Handball verschrieben haben, gehen mit vollem Einsatz zur Sache." Beim Ländercup versuchten Burmeister und sein Team, mit Tempo-Handball Erfolg zu haben. In der vergangenen Saison belegten die aon Fivers Platz vier in der Wiener Stadtliga. "Aber das darf gerne noch besser werden", sagte Burmeister, der sich für seine Truppe auch als Hamburg-Führer betätigte, "wir haben während des Turniers aber gemerkt, dass das Spieltempo in Deutschland höher ist."

Die Fivers beendeten den Ländercup auf Platz acht, haben aber Appetit auf mehr bekommen: "Mein Team ist vom gesamten Turnier und auch der Stadt Hamburg so begeistert, dass schon bald die Planung für 2010 anläuft", sagte Fedja Burmeister, "wir kommen gerne wieder."

Positiv klangen auch die Eindrücke von Marcus Schwarzer, dem Trainer des Turniersiegers Norderstedter SV. Im Finale kämpfte der Oberligist den schleswig-holsteinischen Klassenkonkurrenten TSV Hürup mit 21:12 nieder. "Wir haben aus der Niederlage im Gruppenspiel gelernt und unser Tempo durchgezogen", sagte Schwarzer, "nach diesem Auftritt bin ich für die Punktrunde optimistisch."

Das ist auch HGN-Männertrainer Markus Ginckel - und dies trotz der 13:17-Halbfinal-Niederlage im Derby gegen den NSV. "Immerhin haben uns fünf Spieler gefehlt, zwei weitere waren angeschlagen", sagte Ginckel, "wir haben gezeigt, dass wir in der Leistungsbreite sehr gut besetzt sind."

Eine Erkenntnis, die HGN-Frauentrainer Stefan Franck nach dem dritten Platz seines Teams teilte. "Es gab viele gute Ansätze, obwohl wir nicht vollzählig waren. Und die beiden erstplatzierten Teams aus Berlin sind besser als wir und dürfen für uns kein Maßstab sein."