Heute stimmen die Mitglieder der drei Stammvereine über die Verschmelzung zum Großverein ab.

Henstedt-Ulzburg. Heute ist für den Sport in Henstedt-Ulzburg ein bedeutender Tag. Im zweiten Anlauf soll der Großsportverein SV Henstedt-Ulzburg, der seit etwa einem Jahr die Arbeit bereits aufgenommen hat, auch formal unter Dach und Fach gebracht werden. Das Amtsgericht Kiel hatte die Eintragung des neuen Vereins wegen angeblich formaler Mängel verweigert. Auch ein neutrales Gutachten mit gegenteiliger Rechtsauffassung hatte die zuständigen Rechtspfleger nicht umgestimmt.

Aus diesem Grund müssen Henstedt-Ulzburgs Sportler nun heute ein zweites Mal zuerst über eine Satzungs- und Namensänderung des FC Union Ulzburg und dann über die folgende Verschmelzung von MTV Henstedt-Ulzburg und SV Henstedt-Rhen mit dem FC Union zum neuen SV Henstedt-Ulzburg abstimmen.

Um eine steuerlich rückwirkende Verschmelzung zum 1. Januar 2009 zu realisieren und die Aufstellung eines kostspieligen Zwischenabschlusses zu vermeiden, hatten die Vorstände aller drei beteiligten Henstedt-Ulzburger Sportvereine das umfangreiche Vertragswerk bis zum 30. Juni unterzeichnen müssen. Über diese Verträge müssen die Mitglieder nun abstimmen.

Die "historische" Versammlung findet heute ab 19 Uhr in der Vereinssporthalle, Olivastraße, statt. "Es wird keine stundenlangen Diskussionen geben. Die Mitglieder wurden mehrfach umfassend informiert und der neue Verein hat ja, wenn auch nicht offiziell als eingetragener Verein, schon ein Jahr lang gearbeitet", sagt Vereinschefin Nadine Lange.

Lange ist überzeugt, dass trotz einiger Holprigkeiten in der Startphase die Vorteile des neuen Großsportvereins mit einer breiten Angebotspalette, effizienten Verwaltungs-Strukturen und auch finanziell besseren Perspektiven überzeugen. Michael Büll, Vereinschef des eigentlich nur noch auf dem Papier bestehenden MTV Henstedt-Ulzburg, appelliert an alle Sportler, zur Wahl zu gehen: "Der SV Henstedt-Ulzburg hat seine Daseinsberechtigung schon bewiesen. Die Entscheidung für die Fusion vor einem Jahr hat sich als richtig erwiesen und muss nun noch einmal erneuert werden."

Fast alle Sportler starten bereits in ihren Fachverbänden unter dem neuen Namen SV Henstedt-Ulzburg. Eine einheitliche Vereinskollektion und die Gründung einer gemeinsamen Mar ke ting-GmbH unterstreicht die fortgeschrittene Integration in den neuen Verein.

Ein "Nein" zur Fusion hätte fatale Folgen: Zum einen wäre eine stattliche Summe Geld verpulvert worden, zum anderen aber sind inzwischen Strukturen entstanden, die eine Rückkehr zum alten System mit drei kleineren Universalsportvereinen kaum noch möglich erscheinen lassen. Die drei Stammvereine hätten kaum eine Chance, jeweils ein komplettes Vorstandsteam an den Start zu schicken und auch die finanziellen Rahmenbedingungen als "Einzelkämpfer" dürften eine Nachhaltigkeit im Sportangebot kaum garantieren. Allerdings rechnet in Sportlerkreisen niemand mit einer Ablehnung der Fusion. Die Fußballer standen zwar vor Jahresfrist dem Zusammenschluss kritisch gegenüber, sind inzwischen aber hervorragend aufgestellt. Unzufriedenheit gab es auch in der Badmintonabteilung, die intern um Aufklärung zu verschiedenen Sachverhalten bat. Das ist augenscheinlich mittlerweile zur Zufriedenheit der Abteilungsleitung geschehen.