Der 22-Jährige, der seine ersten Spielversuche beim Golf- und Landclub Gut Kaden gemacht hat und in unmittelbarer Nähe der Anlage aufgewachsen ist, belegt mit 308 Schlägen Platz 57.

Alveslohe. Maximilian Kieffer vom Golfclub Hubbelrath in Düsseldorf ist Internationaler Deutscher Amateurmeister: Er setzte sich auf dem Kurs des Golf- und Landclubs Gut Kaden mit 272 Schlägen (64/68/72/68) vor Michael Thannhäuser vom Hamburger GC (274/70/69/67/68) durch.

Der Alvesloher Sören Jöhnk, der seine Golf-Karriere als Neunjähriger beim GC Gut Kaden anlässlich eines Schulprojektes der Deutschen Bank und des Vereins begonnen hatte, belegte am Ende mit 308 Schlägen zwar nur dem 57. Platz - doch auch der 22 Jahre alte Akteur des Golfclubs an der Wendlohe hatte sein persönliches Erfolgserlebnis. Nach vier Meisterschaftsrunden auf den Kursen B und C der Kadener Anlage lag Jöhnk drei Schläge vor seinem Vereinskollegen Jonas Granel, der in der Endabrechnung 62. wurde.

"Mein erstes Ziel war es aber, an den letzten beiden Tagen noch abzuschlagen zu dürfen", sagte Jöhnk mit einem zufriedenen Lächeln, als er seine Score-Karte bei der Wettkampfleitung abgab.

Den gefürchteten Cut hatte er mit 151 Schlägen souverän geschafft. 56 der insgesamt 119 Aktiven, die den viertägigen Wettbewerb aufgenommen hatten, mussten nach zwei Runden ihre Sachen packen und abreisen.

Sören Jöhnk, dessen Elternhaus nur wenige Meter von der Golfanlage an der Kadener Chaussee entfernt steht und der sich erst vor drei Jahren der Zweitliga-Mannschaft des GC an der Wendlohe angeschlosssen hat, war mit seinem dritten Durchgang überhaupt nicht zufrieden. "Den habe ich total verschlafen", kommentierte der kaufmännische Angestellte der Firma Brockmann Recycling aus Nützen seine 82er-Runde - das sind zehn Schläge über Platzstandard.

Die Enttäuschung ertränkte Jöhnk am Abend des dritten Wettkampftages gemeinsam mit Freundin Merle, die ihn als Caddy unterstützte, mit einem Bierchen. Die ungewöhnliche Methode, um wieder in die Spur zu kommen, fruchtete. Am letzten Tag stimmte eine 75er-Runde den jungen Mann versöhnlich. Sein Fazit: "Das war ein gutes Turnier, auch wenn ich mein Handicap von 1,8 nicht ganz erreicht habe und nun im Rating ein wenig zurückfalle."

Viermal pro Woche steht Sören Jöhnk auf dem Platz und übt. "Talent ist nur eine Voraussetzung, um ein guter Golfer zu werden. Am wichtigsten ist hartes Training", sagte er. Eine Karriere als Profi strebt der Youngster nicht an. "Der Druck, immer um den Lebensunterhalt zu kämpfen, ist nichts für mich. Ich möchte auf jeden Fall Spaß am Spiel haben."

Zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung durfte der gastgebende Golf- und Landclub Gut Kaden sein, der sich wieder einmal als ausgezeichneter Gastgeber erwies. Nach der Reihe von Profi-Veranstaltungen mit Weltklasse-Golfern in den Jahren zwischen 1992 und 2007 boten auch die Amateure erstklassigen Sport. Schade allerdings, dass viele Golffreunde im Kreis Segeberg aufgrund einiger Defizite bei der Öffentlichkeitsarbeit vom Turnier gar nichts wussten.

Ein weitaus besseres Bild gaben die Organisatoren da schon während der vier Veranstaltungstage ab. Erstklassige Bedingungen auf den Spielbahnen, Livescoring und ein aktueller Internetauftritt sorgten für rundum zufriedene Aktive und Zuschauer.

Wolfgang Mych, der Geschäftsführer des Golf- und Landclubs Gut Kaden, und sein Team wollen die Veranstaltung gern auch im kommenden Jahr ausrichten, müssen sich aber noch ein wenig gedulden. Eine Entscheidung über die Vergabe der DM wird der Deutsche Golf-Verband erst im Herbst fällen.