158 Talente schlagen bei der Nike Junior Tour in Norderstedt auf. Der Regen sorgt für Terminstress am letzten Tag.

Norderstedt. Achim Christesen war nicht zu beneiden. Ausgerechnet am Finaltag der 7. Norderstedt Open öffnete der Himmel über der Anlage des TC Garstedt seine Schleusen. Der Regen schien gar nicht mehr aufhören zu wollen. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Nachwuchsturnier - eine von 23 Stationen der deutschen Nike-Junior-Tour - noch im Soll. Der Zeitplan war nicht allzu sehr aus den Fugen geraten. "Regen-Unterbrechungen hatten wir in den vergangenen Jahren immer mal, aber dass es am letzten Tag so schüttet, ist neu", stellte Achim Christesen konsterniert fest. Der routinierte Organisator zögerte nicht lange und ordnete die Verlegung der Endspiele in die Tennishalle auf dem Gelände des TC Garstedt an und schickte zu dem einige Teilnehmer in den Sportpark Aspelohe.

Trotzdem mussten die Jugendlichen lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Christesen: "Es wäre einfach zu teuer geworden, wenn wir mehr Hallenplätze angemietet hätten." Die letzten Nebenrundenpartien und "Last-Hope"-Spiele brach der Turnierleiter deshalb kurzerhand ab.

Die Platzierungen wurden ausgelost oder ausgerechnet, je nachdem, ob die Matches schon begonnen hatten oder nicht. "Wir hatten keine andere Wahl", sagte Christesen, der den jungen Tennisspielern die Entscheidungen sachlich und freundlich erklärte. Dass ausgerechnet der letzte Tag der Norderstedt Open buchstäblich ins Wasser fiel, frustrierte das Organisationsteam sichtlich. "Da kann man aber nichts machen", sagte auch Klaus Albrecht, Jugendsportwart des ausrichtenden TC Garstedt.

Immerhin bestritten alle 158 Teilnehmer der Altersklassen U 12, U 14 und U 16 drei Matches und mussten nach der ersten Niederlage nicht gleich wieder nach Hause fahren.

Nach Hause - das wäre für einige der jungen Tennis-Asse sehr weit weg gewesen. Neben einer Delegation aus Israel nahm auch Olga Mogylna aus Kiew an den Norderstedt Open teil. Die 15- Jährige, die eigentlich mit Kimberley Körner (TC Rot-Weiss Wahlstedt) um Platz drei in der AK U 16 kämpfen wollte, bekam ihren vierten Platz schließlich per Losentscheid zugewiesen. "Bei uns in der Ukraine gibt es so was nicht. Da hätten wir die Partien wohl später ausgetragen. Aber ich habe dafür Verständnis, dass wir nicht weiterspielen konnten", sagte die 15-Jährige aus Kiew.

Nele Staats, die für den TC am Falkenberg aufschlägt, reiste gemeinsam mit ihrer Mutter im Wohnmobil aus Büsum an. Für die 14-Jährige war im Viertelfinale Schluss, dort unterlag die Gymnasiastin der späteren Zweitplatzierten Lani Tümmers (Essen) mit 5:7 und 3:6 und entging so ungewollt dem großen Regen. "Das war eins der besten Spiele des Turniers", lobte Achim Christesen die beiden Kontrahentinnen. Übernachten konnten die Teilnehmer bei Bedarf auch in der angrenzenden Halle, gefrühstückt wurde an der frischen Luft. Zur Unterhaltung hatte Sponsor Nike außerdem eine Wii- Spielkonsole bereitgestellt. Christesen: "Das Turnier zeichnet sich durch eine familiäre At mosphäre aus. Auch dieses Mal sind alle sehr fair miteinander umgegangen."

Die Sieger der 7. Norderstedt Open freuten sich über Pokale und Sachpreise. Ob die Gewinner beim Abschlussturnier der Besten am 17. September im westfälischen Halle dabei sind, oder das Weltfinale aller Länder-Sieger vom 13. bis 20. Oktober in der Dominikanischen Republik bestreiten, bleibt abzuwarten.