46 Teams gehen im Arriba-Bad auf Torejagd. Hinter harmlosen Spitznamen verstecken sich wurfstarke Akteure.

Norderstedt. Beim Beachhandball wird gern getarnt. So tritt das Team "Echt oder Märchen" aus Altwarmbüchen beim Turnier im Norderstedter Arriba-Bad mit Zipfelmützchen und Federn im Haar an. Profispieler versuchen mit harmlosen Spitznamen auf den Trikots von ihrer Stärke abzulenken. So ist Jan Schult (22) vom Zweitligisten VfL Bad Schwartau beim Beachhandball Spieler der Sandfüchse Tetenhusen. Auf seinem Trikot steht neben der Nummer sechs auch sein Pseudonym - "Praktikant".

Schult, der in Henstedt-Ulzburg das Handballspielen erlernte und beim Erstligisten HSV Hamburg viele Erfahrungen sammelte, agiert im Sand als spielender Torwart. Seine harten Würfe sind auch beim Beachhandball gefürchtet. Die Tarnung fliegt daher schnell auf. Neben Schult spielt auch der in Kaltenkirchen lebende Frank Pöhlmann (32) für die Sandfüchse; er lief bis 2005 für die Regionalliga-Handballspieler der Bramstedter TS auflief.

Die Sandfüchse wollten sich in Norderstedt für die Deutschen Meisterschaften in Cuxhaven (31. Juli bis 2. August) qualifizieren. Nach ihrem fünften Platz sind sie momentan 17. der Qualifikation; 15 Teams sind bei den DM dabei.

Torhüter Nils Frenzel (25), Neuzugang der Oberligahandballer der HG Norderstedt, spielte im Arriba-Bad für "The Vikings Norderstedt" beim Fun-Turnier um den Nord-Cup mit. Seine Mannschaft gewann vor zwei Jahren das Turnier; diesmal scheiterten die Wikinger schon in der Vorrunde.

Die weiteste Anreise hatte wie im Vorjahr der englische Hallenhandballmeister der Frauen, "Great Dane", aus London. Mit Ausnahme der mazedonischen Torfrau Aleksandra Garaloska liefen diesmal jedoch andere Spielerinnen als 2008 auf: Die Multi-Kulti-Truppe mit Akteurinnen aus Frankreich, Tschechien, Mazedonien, Deutschland und sogar Uruguay gewann alle Vorrundengruppenspiele des Nord Cups, scheiterte aber im Viertelfinale am späteren Sieger Alster Elfen Hamburg.

450 Handballspieler in 46 Teams hatten gemeldet. Zusätzlich trugen 60 B- und C-Jugendliche erstmals ein Jugendturnier im Rahmenprogramm aus. Veranstalter Mark Blum (38, SG Hamburg Nord) lief im Sand selbst für die "Dönerchefs Hamburg" auf und gewann den Nord Cup. Sein Fazit: "Das Turnier war ein Riesenspaß. Das Wetter war herrlich, die Stimmung hervorragend. Ich habe nur positive Feedbacks erhalten."

Der Andrang war so groß, dass Blum zehn Mannschaften absagen musste. Norderstedter Teams gingen nicht an den Start. Stefan Franck, Trainer des Oberliga-Frauenteams der HGN: "Ich nehme mit meiner Mannschaft grundsätzlich an keinem Beach- oder Feldhandballturnier teil."

Doch im Arriba-Bad wurde auch Fußball gespielt. Acht Teams kämpften um den Beachsoccer-Cup. Im Finale setzte sich "Die Dummen außer Bernd" gegen "Die Dummen mit Bernd" durch. Mit "Bernd" ist Daniel Brehmer gemeint, der für den TuS Holstein Quickborn kickt. Dritter wurde "Big Brother", eine Auswahl des FC Polonia, vor den "All Stars Brasil".