Aus und vorbei! Die Fußballfrauen des Regionalliga-Absteigers TSV Nahe dürfen nicht mit ihrem Spielrecht für die Schleswig-Holstein-Liga zum TuS Hartenholm umziehen (wir berichteten).

Nahe/Hartenholm. - Der Vorstand des TSV hat die Meldefrist verstreichen lassen, binnen der er dem Landesverband die Übertragung des Spielrechts anzeigen sollte.

"Wir haben uns lange Wochen bemüht, ein Team zu formen. Vergeblich. Jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, rührt sich das Team", sagte der Vorsitzende Norbert Lüdemann, "aber ein Geschiebe mit Spielrechten kommt für uns nicht in Frage, es wäre unfair gegenüber anderen Teams."

Dabei standen die Chancen wieder gut, dass in der kommenden Saison zwei Se geberger Frauenteams in der höchsten Liga des Landes antreten: Die bisherigen TSV-Spielerinnen Jessica Petersen-Lund und Sabrina Müller hatten nach dem Rückzug des TSV in einer beachtlichen Last-Minute-Aktion immerhin 14 feste Zusagen und 18 für ein Probetraining mobilisiert, um den Spielbetrieb für den verbliebenen Kader zu retten. Parallel führte Hartenholms Fußballobmann Patrick Petersen-Lund Gespräche mit dem TSV und dem Verband, um den Fortbestand des Teams in einer Spielgemeinschaft oder durch Übergabe des Spielrechts zu erzielen. Ohne Erfolg.

"Wir sind sehr enttäuscht und können die Entscheidung des TSV Nahe nicht nachvollziehen", erklären Jessica Petersen-Lund und Sabrina Müller im Namen des Teams per E-Mail, "wir sind Spielerinnen, die bis zum Ende zum TSV Nahe gehalten haben und werden jetzt so vor den Kopf gestoßen. Das ist weder fair noch dankbar."

Eine Sicht, der sich auch Nahes ehemaliger Trainer des zweiten Frauenteams, Wolfgang Grabert, anschließt. "Der Vorstand hat dem Frauenfußball die Tür zugeschlagen, dabei war selbst die Kostenfrage für den TSV Nahe vom Tisch", so Grabert, "ich glaube, dem Vorstand ist nicht bewusst, was er da kaputtgemacht hat."